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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Lebendige Genogramme

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Datum/Zeit
Date(s) - 18.07.22 - 19.07.22
Ganztägig

Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut

Kategorien





Seminar vom 18. – 19. Juli 2022 in Freiburg mit den Geschwistern Christiane Lier und Holger Lier

 

Genogramme: Architektur und Choreografie der Familie

Die Mehrgenerationenperspektive gehört ebenso wie das Genogramm von Anfang an zur Systemischen Familientherapie. Mit einem Genogramm rekonstruieren wir umfassend die Familiengeschichte, stellen sie in den Kontext historischer Ereignisse. Dadurch kommen alle bedeutsamen generationenübergreifenden Kontinuitäten und Brüche in den Blick. Potenziale und Ressourcen, Bindungsmuster, aber auch individuelle und kollektive Traumata werden sichtbar. Die familiäre „Weitergabe“ von schweren Verletzungen und seelischen Störungen werden verstehbar und können so zur Sprache gebracht werden.

Welche „Aufträge“ und „unverarbeiteten“ Erfahrungen haben die Großeltern an die Eltern weitergegeben? Welche Bedeutung haben Loyalität und Zugehörigkeit zwischen den Generationen? Welche Themen werden in die offene Kommunikation eingebunden und welche werden verschwiegen? Gibt und gab es in der Familie unüberwindliche Schweigemauern, Tabus oder Geheimnisse, über die kein Wort verloren werden durfte?

Unsere eigenen mehrgenerationalen Erfahrungen, Loyalitätsbindungen, Handlungsmuster und Sichtweisen als Familienmenschen beeinflussen die Dynamik des therapeutischen Systems. Sie können zur Ressource oder Grenze unserer professionellen Arbeit werden. Welche eigenen Vorstellungen projizieren wir unbewusst auf andere Familiensysteme?

Das Seminar ist somit auch eine Einladung, in den eigenen Familienarchiven zu blättern, Erinnerungsstücke und alte Fotos nochmal aufmerksamer zu betrachten und hellhöriger für die Stimmen und das Schweigen unserer Ahnen zu werden.

 

Wie profitieren Sie vom Seminar?

>Sie lernen die Vorteile einer Mehrgenerationenperspektive kennen

>Wir stellen zahlreiche Analysemethoden von Genogrammen vor (die Momentaufnahme: ein bestimmtes Jahr im Genogramm; das Ressourcen-Genogramm, das Eigenschaften- Genogramm)

>Sie lernen, wie und an welchen Stellen man in die Genogrammarbeit einsteigen kann

>auf was man alles achten kann, was man sehen und analysieren kann.

>Sie bekommen einen Einblick in die „Systemisch-prozessorientierte Aufstellungsarbeit“

wie sie die Genogramme nutzen und mit Leben erfüllen können.

 

Was sind die konkreten Inhalte?

Im Seminar lernen die Teilnehmer*innen

>die Genogrammarbeit kennen,

>eine transgenerationale Betrachtungsweise zu etablieren,

>Genogramme differenziert zu analysieren,

>wie man Genogramme mit Leben füllen kann,

>mit dem Aufstellungsformat „Kraft der Vier“ zu arbeiten.

Sie werden angeleitet, wie Sie die Methode in Ihrem Arbeitsbereich/ Ihrem Berufsfeld anwenden können.

 

Für ganz Neugierige die passende Literatur

  • „Systemische Qualitätsmerkmale in Aufstellungen”, in Essenzen der Aufstellungsarbeit, Praxis der Systemaufstellung (K. Nazarkiewicz / P. Bourquin >Hg.>), (2019)
  • „Ethik in der Praxis”, in Perlen der Aufstellungsarbeit – Tools für systemisch Praktizierende, (M. Lockert <Hg.>), (2018)
  • „Prozessorientierte Traumaaufstellung”, in Trauma und Begegnung, Praxis der Systemaufstellung (K. Nazarkiewicz / P. Bourquin <Hg.>), (2017)
  • „Von der „Kraft der Sieben“ zur „Kraft der Vier“, in„Praxis für Systemaufstellung“ 1/16
  • „Aufstellung in der Supervision und die systemische Haltung”, in Kontext -Zeitschrift für Systemische Therapie und Familientherapie, Band 46 (2/ 2015)
  • Fachgruppe Systemische Aufstellungen (DGSF), „Qualitätssicherung für die Aufstellungsleitung” https://www.dgsf.org/ueber-uns/gruppen/fachgruppen/fachgruppe-systemische-aufstellungen/qualitaetssicherung

 

Wie wird gearbeitet?

Im Seminar wird in einem Wechsel von theoretischen Impulsen, Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelreflexion gearbeitet. Konkrete Übungen helfen, das Erlernte im geschützten Seminarrahmen in die eigene Arbeitsweise zu integrieren.

 

Termin und Arbeitszeiten

Beginn:           Montag,          18. Juli 2022, 09.30–12.30 und. 14.00–17.00 Uhr

Ende:               Dienstag,         19. Juli 2022, 09.00–12.30 und. 14.00–17.00 Uhr

 

 

 

 

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