Mit dieser Frage beschäftigt sich Michael B. Buchholz in seinem neuesten„Psycho-Newsletter“. Die Newsletter erscheinen im Auftrag der DGPT in unregelmäßiger Reihenfolge. Im aktuellen Newsletter geht es um aktuelle Entwicklungen in der Verhaltenstherapie. Buchholz geht ausführlich auf einen von Peter Fiedler 2012 herausgegebenen Sammelband ein:„Die Zukunft der Psychotherapie. Wann ist endlich Schluss mit der Konkurrenz?“ (Berlin:Springer). Hier passiert beachtenswertes, weil der aktuelle Diskurs der Verhaltenstherapie offenbar stillschweigend die klassischen Positionen der VT räumt – und viele psychoanalytischen und systemischen Konzepte übernimmt: freilich ohne dies auch einzugestehen oder zumindest die Herkunft dieser Konzepte zu benennen. Ob das wirklich als Einladung gelesen werden kann, mit Konkurrenz Schluss zu machen, darf man sich fragen.„Wir sehen eine Zukunft der Psychotherapie, wie Heidelberg-United sich das vorstellt. Sehr anregend, gut geschrieben, lesenswert, diskussionsfähig und natürlich diskussionsbedürftig. Konkurrenz im besten Sinne. Aber es wäre ein unfairer und aktiver Beitrag gerade zur Fortsetzung der Konkurrenz statt zu deren Beendigung, wenn die Beiträge der konkurrierenden Autoren überhaupt nicht zu Worte kommen, sondern als eigene ausgegeben werden. Eine Psychotherapie der Zukunft, die sich so sehr der Psychoanalyse, der systemischen Richtung, teils auch der Gesprächstherapie angenähert hat wie die zitierten Positionen verdeutlichen, müsste den Namen„Verhaltenstherapie“ streichen und eingestehen, wo sie sich jahrzehntelang dogmatisch geirrt und verirrt hatte, wo sie Anleihen bei anderen macht, wo ihre so gellend vorgetragenen positiven Forschungsergebnisse möglicherweise eben wegen dieser stillschweigenden Anleihen„pro VT“ wurden. Und in die Öffentlichkeit sollte diese Einsicht auch getragen werden“
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Blicke zu den Nachbarn Was macht die Verhaltenstherapie?
7. November 2012 | Keine Kommentare