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Behinderung fordert heraus: Lösungsfokussiert mit Familien arbeiten

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1999 hat Don Coles vom Intensive Family Support Options Projekt auf der Australischen Familientherapie-Konferenz einen Vortrag zum Thema Arbeiten mit Familien mit behinderten Kindern  gehalten, der im Australian and New Zealand Journal of Family Therapy erschien und 2003 in einer Übersetzung von Cornelia Tsirigotis auch in der Zeitschrift systhema veröffentlicht wurde. Dabei geht es u.a. um die Arbeit mit einer lösungsfokussierten Perspektive und um den Einsatz der Wunderfrage. Cole resümiert seinen Text folgendermaßen: „Ein lösungsorientierter Ansatz bei Familien, deren Kinder Behinderungen haben, erlaubt Ziele klar zu formulieren und baut auf schon existierenden Stärken und Kompetenzen der Familien auf. Es ermöglicht dem Therapeuten, sich auf die Fähigkeiten des Kindes oder Jugendlichen mit der Behinderung einzustellen und daran zu arbeiten, diese Stärken zu vergrößern (…). Dieser Ansatz schätzt die Erfahrung der Familien und erkennt die vielen Schwierigkeiten und Frustrationen an, denen sie begegnet sind, aber ohne störend den Nachdruck darauf zu legen. Lösungsorientierte Arbeit muss die Lebensumstände der Menschen berücksichtigen und sollte nicht derart erbarmungslos positiv sein, dass es nutzlos und unsensibel ist. Sie ist und war nie ein „Allheilmittel“. Die Wunderfrage produziert keine Wunder. Sie ist eine von mehreren therapeutischen Methoden, die KlientIn und TherapeutIn helfen, zusammen wohlgeformte Ziele zu konstruieren. So wie dieser Ansatz uns ermutigt, aufmerksam für mögliche Auswirkungen auf eine Familie, die ein Kind mit Behinderung hat, zu sein, so bestärkt er uns auch, Vorannahmen über die Erfahrung einer Familie mit der Behinderung zu vermeiden. Er hilft uns, KlientInnen als Menschen zu sehen (und als Menschen in Beziehungen), die zufällig eine Behinderung oder Behinderungen haben. So kann der Ansatz nützlicherweise vom „mainstream“ wie von Behinderteneinrichtungen übernommen werden und hilft, die Idee in Frage zu stellen, dass Arbeit mit Behinderung irgendwie qualitativ anders ist als Arbeit in anderen Situationen. Für IFSO hat dieser Ansatz am effektivsten funktioniert, wenn er im Kontext kooperativer Beziehung mit anderen Einrichtungen geschah. Die Realität ist, dass viele der Familien eine Palette von Beziehungen mit anderen Einrichtungen haben, und die meisten Familien berichten, dass es die Kombination verschiedener Formen von Unterstützung und Hilfe ist, von der sie profitieren. Unsere Herausforderung war, uns mit den Familien darauf einzulassen, ihre speziellen Ziele zu entwickeln und auf sie hin zu arbeiten, und mit ihrem Helfersystem Beziehungen herzustellen, die Ziele und Wohlbefinden der Familien erweitern und unterstützen.“

Der vollständige Artikel kann hier gelesen werden…

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