2009 erschien im Kontext ein Artikel von Volkmar Aderhold und Nils Greve, der sich mit dem systemischen Konzept des Offenen Dialogs beschäftig, das seit langem in Finnland als eine erprobte Vorgehensweise der kontextorientierten Behandlung psychischer Krisen gilt. Im Abstract heißt es: „Der Artikel beginnt mit einer kurzen Darstellung der historischen Entwicklung des bedürfnisangepassten Behandlungsmodells in Turku (Finnland) unter der Leitung von Y. Alanen und einiger Evaluationsstudien. Die aus der Praxis abgeleiteten therapeutischen Grundprinzipien werden beschrieben: Therapieversammlungen als zentrale Intervention von Anfang an, psychotherapeutische Grundhaltung, kontinuierlicher Prozess statt Routine, Methodenergänzung, Anwesenheit des Patienten auch bei der Behandlungsplanung, Nachuntersuchung. Im Anschluss erfolgt eine genauere Erläuterung der systemischen Methode des Offenen Dialogs, die in West-Lappland unter der Leitung von J. Seikkula und inspiriert von T. Andersen aus Tromsö (Norwegen) entwickelt wurde. Auch diese Form systemischer Arbeit wird anhand der in der Praxis entwickelten Grundprinzipien dargestellt: sofortige Hilfe, kontinuierliche Arbeit mit der Familie und dem sozialen Netzwerk, Flexibilität, gemeinsame Verantwortung, psychologische Kontinuität, Aushalten von Unsicherheit, Förderung des Dialogs, selektive Anwendung von Neuroleptika in Niedrigdosierung, Integration von Einzeltherapie und anderer Therapieverfahren. Es folgen Evaluationsergebnisse. Der Artikel endet mit dem Versuch einer Einordnung und Bewertung.“
Bedürfnisangepasste Behandlung und offene Dialoge
19. Februar 2018 | Keine Kommentare