systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

18. März 2016
von Tom Levold
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Kriegserbe in der Seele

Seit Beginn der Jahrtausendwende ist zu beobachten, dass ein bisher vernachlässigtes Thema publizistisch in den Fokus rückt: die Auswirkungen von Krieg und Vertreibung der Deutschen im zeitlichen Kontext des zweiten Weltkrieges und den darauf folgenden Ereignissen. Dieses Interesse nährt sich vor allem aus einem Generalmotiv: nämlich die damaligen und die folgenden Generationen, ihr Erleben, ihre seelischen Verletzungen und Einschränkungen besser zu verstehen. Insbesondere die Bücher von Sabine Bode stechen hier heraus (zu nennen wäre u.a. der thematische Erstling Die vergessene Generation. Kriegskinder brechen ihr Schweigen, 2004). Darin spürt sie individuellen Schicksalen von Kriegskindern nach; und sie tut dies anhand von Interviews mit heutigen Erwachsenen, die das damalige Geschehen als Kinder erlebt haben. Ausgangspunkt ist in der Regel ein psychisches Problem oder eine als Problem erlebte Verhaltensweise (z.B. die Unfähigkeit, nahe Beziehungen einzugehen). Der Erzählfaden spannt sodann die Geschichte auf und macht das heutige Geschehen im Kontext von Zeit und Familie verstehbar. In der Gesamtschau ergibt sich aus den Einzelschicksalen eine fast kollektive Traumatisierung der damaligen Generation. Mittlerweile gibt es einige weitere journalistisch-dokumentarische Veröffentlichungen, die ähnlich gelagert sind. Weiterlesen

17. März 2016
von Tom Levold
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Was ist der Fall? Und was steckt dahinter? Diagnosen in systemischer Theorie und Praxis

an dieser Stelle ist bereits auf den großen systemischen Diagnostik-Kongress hingewiesen worden, der vom 25.-27.5.2017 unter Beteiligung von systemagazin stattfinden wird. Wir haben schon viel Resonanz aus dem Feld erfahren und spannenderweise wird das Kongress-Thema und der Kongress selbst schon diskutiert, lange bevor er eigentlich startet. Das ist für uns als Veranstalter und Organisatoren eine wunderbare Nachricht, denn um das Anschieben einer Debatte geht es uns ja – nicht um die Frage „Diagnostik oder nicht?“, sondern vielmehr um die Frage „Wie diagnostizieren wir eigentlich was – und was bedeutet das für die therapeutische und beraterische Praxis?“. Da in zwei Wochen die Frühbucherfrist abläuft, die es allen InteressentInnen ermöglicht, zu einem besonders günstigen Tarif von 295,00 € sich schon jetzt zur Tagung anzumelden, möchte ich hier noch einmal auf die inhaltlichen Überlegungen zurückkommen, die mich persönlich bewogen haben, an diesem gemeinsamen Projekt mit Hans Lieb, Matthias Ohler, Wilhelm Rotthaus und Bernhard Trenkle teilzunehmen.
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15. März 2016
von Tom Levold
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Funktionen von Coaching in Organisationen

In einem sehr spannenden Aufsatz beschäftigt sich der Soziologe Andreas Taffertshofer mit „offiziellen Wirkungen, informalen und latenten Funktionen“ von Coaching. In der Einleitung schreibt er: „Auffällig ist, dass für die beauftragende, ermöglichende und bezahlende Institution Organisation vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit entwickelt wurde. … Weiterlesen

14. März 2016
von Tom Levold
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Zitat des Tages: Ralf Konersmann

„Aufklärung heute heißt demjenigen nachzuforschen, was oft gesagt und tausendmal wiederholt worden ist, ohne jemals begründet worden zu sein – Überzeugungen, Erwartungen und Behauptungen, die nicht deshalb Bestand haben, weil sie in einem rationalen Verständnis dieses Wortes wahr wären, sondern weil … Weiterlesen

9. März 2016
von Tom Levold
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Gesundheitsausgaben im Jahr 2014 bei 328 Milliarden Euro

WIESBADEN – Im Jahr 2014 wurden insgesamt 328 Milliarden Euro für Gesundheit in Deutschland ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, bedeutet dies einen Anstieg von 13,3 Milliarden Euro oder 4,2 % gegenüber dem Jahr 2013. Auf jeden Einwohner entfielen 4050 Euro … Weiterlesen