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Auswirkungen systemischer Beratung und Therapie in einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle auf die Bindungssicherheit verhaltensauffälliger Kinder im Grundschulalter

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In einem von der DGSF geförderten Forschungprojekt hat der Dipl.-Soz.Päd. Mathias Berg die Veränderung im Bindungsverhalten von Grundschulkindern im Zuge der Beratung an einer EFL untersucht. Die vollständige Studie, die auch als Dissertation an der Universität Siegen eingereicht wurde, ist im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen.

Eine Zusammenfassung der Studie findet sich auch im Internet. Im Abstract heißt es: „Die durchgeführte Studie greift einen Forschungsbedarf auf, indem die Wirksamkeit systemischer Beratung und Therapie in einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle vor dem Hintergrund der Bindungstheorie untersucht werden sollte. Dabei sollte speziell der Fragestellung nachgegangen werden, ob und inwiefern Bindungsrepräsentationen von verhaltensauffälligen Kindern im Grundschulalter sich nach einer mindestens sechsmonatigen systemischen Familienberatung verändern. Ziel der Studie war es somit einerseits zur klinischen Bindungsforschung (1) beizutragen und Daten zur Neustrukturierung von Bindung im mittleren Kindesalter zu generieren. Damit wäre es unter anderem möglich, Hypothesen innerhalb der klinischen Anwendung der Bindungstheorie (z.B. Brisch, 2013; Scheuerer- Englisch, 2001; Trost, 2018) zu überprüfen und neue Fragen aufzuwerfen. Daneben würde sich ein bedeutsamer Zugewinn für die Feldforschung (2) innerhalb der im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankerten Leistung „Erziehungsberatung“ (§ 28 SGB VIII) ergeben, da esin diesem Arbeitsfeld, wie der Kinder- und Jugendhilfe ganz allgemein, an aktuellen Outcome- Studien mangelt. Für die wissenschaftliche Beratungsforschung und speziell die systemische Forschung (3) sollten darüber hinaus belastbare Befunde zur Wirksamkeit von systemischer Beratung generiert werden sowohl auf die Verhaltensauffälligkeiten und Kompetenzen der Kinder, als auch auf das elterliche Erziehungsverhalten bezogen.“

In der Zusammenfassung der Ergebnisse heißt es: „Über alle Fälle (n=61) hinweg betrachtet zeigte sich, dass die Bindungsrepräsentationen der untersuchten Kindern sich nach erfolgter Beratung und Therapie deutlich in Richtung sicherer Bindung veränderten. […] Deutlich zu erkennen ist der Anstieg von sicheren Bindungsrepräsentationen (B) und demgegenüber der Rückgang von nicht sicheren Bindungsrepräsentationen (A, C, D). Diese Tendenz, dass Kinder nach der Beratung von einer nicht sicheren Bindungsstrategie in eine sichere Bindungsstrategie wechselten war auch statistisch signifikant (p<.01).“

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