Liebe Leserinnen und Leser,
Cornelia Tsirigotis hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es dieses Jahr noch gar keine Einladung gab, Beiträge für einen systemagazin-Adventskalender zu schreiben. Auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder daran gedacht hatte, muss ich gestehen, dass ich es ohne diesen Hinweis wohl vergessen hätte.
Nun ist die Zeit knapp, denn am kommenden Dienstag ist ja schon der 1. Dezember und Zeit für ein erstes Kalendertürchen.
Wenn ich überlege, welches Thema mich dieses Jahr am meisten beschäftigt hat, dann ist die Antwort recht leicht. Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen und Diskurse dominierten alle meine beruflichen und privaten Themen und Aktivitäten und ich nehme an, dass es Ihnen nicht anders ergangen ist. Eine Zwangspause für alle geplanten Seminar- und Tagungsaktivitäten im Frühjahr, Umstellung auf Online-Arbeit, Masken- und Abstandspflicht, die die Wahrnehmung des öffentlichen und manchmal auch des privaten Raums (Reisen, Urlaub, Unternehmungen etc.) bis heute dramatisch verändert haben, ein anderer Umgang mit Körperlichkeit unter Bekannten und Freunden, täglich neue Nachrichten, Daten und Maßnahmen im Spannungsfeld von Zwangs-Intimität durch Quarantäne, Lockdown und Home-Office einerseits, Zwangsdistanzierung durch Abstandsregelung und online-Kommunikation andererseits, bis hin zur Abhaltung von Zoom-Mitgliederversammlungen der systemischen Gesellschaften (die deutlich vor Augen führten, was durch die Pandemie verloren geht).
Im allgegenwärtigen Corona-Diskurs in den Medien gibt es nicht mehr viele Positionen, die nicht schon ungezählte Male wiederholt worden sind. Für den Adventskalender wünsche ich mir daher keine Pro- und Contra-Positionen, die nur wiederspiegeln, was sich ohnehin in den Diskursen redundant abspielt.
Dieses Jahr möchte ich Sie stattdessen einladen, ein Bild zum Kalender beizusteuern, das eine Erfahrung zum Ausdruck bringt, die Sie mit der Corona-Krise in Verbindung bringen. Der Auswahl der Motive sind keinerlei Grenzen gesetzt: Fotografien von Menschen und Masken, leeren Flughöfen und Bahnhöfen, verwaisten Arbeitsplätzen, Plakate und Hinweiszettel in Geschäften, Demonstrationen, Stilleben, Selbstporträts, Abstraktionen oder etwas ganz Anderes. Entscheidend ist nur, dass Ihr Bild uns etwas über eine Situation, eine Empfindung, eine Beobachtung mitteilt, die im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden ist. Es muss nicht einmal in diesem Jahr entstanden sein. Ästhetisch-künstlerische Kriterien spielen dabei keine Rolle, es gibt auch keine technischen Anforderungen zu bewältigen – ein Handyfoto ist schon völlig ausreichend. Einzige Voraussetzung: Das Bild/Foto sollte von Ihnen sein. Und die Längskante des eingereichten Bildes sollte mindestens 800 px und maximal 2000 px betragen.
Ich hoffe, dass Sie sich durch diese Einladung inspirieren lassen, Ihre Fotosammlung einmal durchzugehen oder sich anregen lassen, ein Foto zum Thema zu machen, gerne mit einer optionalen Kurzbeschreibung oder einem kleinen Kommentar! Vielleicht kriegen wir ja gemeinsam einen schönen Adventskalender voll. Alle Einsendungen werden veröffentlicht, wenn sie zum Thema passen!
Ich freue mich auf Zusendungen Ihres Bildes an levold@systemagazin.com und verbleibe
Mit herzlichen Grüßen
Tom Levold
Herausgeber systemagazin