Noch im Jahre 2009 erschien Heft 1/09 von„Soziale Systeme“, das nun mit einer kleinen Verzögerung auch im systemagazin vorgestellt wird. Es wartet mit einem besonderen Knüller auf, nämlich einem bislang unveröffentlichten Text von Niklas Luhmann über die„Komplexität von Entscheidungssituationen“ aus dem Jahre 1973. Günther Ortmann, David Seidl, Elena Esposito und Helmut Willke kommentieren den Text und nehmen auf die zahlreichen Theorie-Modifikationen Bezug, die der Entscheidungsbegriff bei Luhmann in den Jahren nach 1973 durchlaufen hat:„Pfadabhängigkeit gibt es auch beim Basteln, sogar beim Basteln an Theorien. Das ist an Luhmann gut zu studieren, der seinen Entscheidungsbegriff jeweils nach Maßgabe theoriearchitektonischer Umbauten geändert hat“ (G. Ortmann). Freundlicherweise stellt der Verlag den Luhmann-Text auch online zur Verfügung. Das aktuelle Heft kann man hier bestellen. Neben der Diskussion des Luhmann-Textes, die allen zu empfehlen ist, die sich aus systemischer Perspektive theoretisch oder praktisch mit Organisationen befassen, enthält die Ausgabe noch Beiträge über„Theoriearbeit und Empirie in der Organisationsforschung“ (Werner Vogd),„Militär der Politik“ (Tobias Kohl),„Das medizinische System“ (Gunnar Stollberg) sowie zwei englischsprachige Beiträge über Perspektiven Lateinamerikanischer Soziologie (Mascareño & Chernilo) und Selbstreferentielle Technologie (Attila Marton).
Zu den vollständigen abstracts
Zur Komplexität von Entscheidungssituationen
17. Februar 2010 | Keine Kommentare