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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Zitat des Tages: Günter Saar

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„Pushen und Bremsen sind die beiden Seiten einer Münze und das dialektische Grundprinzip der Beratung, wohl aber auch der ganz normalen Führungsarbeit in Unternehmen. Berater und Führungskräfte gleichermaßen sind verpflichtet, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Lampen dorthin zu leuchten, wo die Organisation nichts oder wenig wahrnimmt. Insofern haben beide immer auch einen paradoxen Auftrag, nämlich das zu beleuchten, was weder politisch in die Landschaft paßt, noch gerade als Thema hoch im Kurs steht. Andererseits ist eine allzu harmonische und übereinstimmende Sicht der Dinge zum Beispiel zwischen Auftraggeber im Unternehmen und externem Berater größtenteils unproduktiv, nicht hilfreich und damit ein wesentliches Hauptnutzenargument für die Zusammenarbeit mit Externen unerfüllt, weil Vorhandenes bestätigt und Fehlendes nicht eingebracht wird. Der Berater muß beim Eindringen in das System – was andererseits für vernünftige Änderungsarbeit unabdingbar ist – dafür sorgen, daß er nicht verschmilzt. Die wußte kritische Distanz ist der beste Arbeitsstandort“ (In:„Von Familien und größeren Unternehmen – Parallelen und Grenzen einer gemeinsamen systemischen Betrachtung. In: Rainer H. Wagner (hrsg.): Praxis der Veränderung in Organisationen. Verlag für angew. Psychologie. Göttingen 1994, S. 113).

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