„Märkte sind dumm, ungerecht und moralfrei, denn sie verfolgen keine eigenen Ziele. Und das ist auch gut so. Denn nur aufgrund ihrer Blindheit gegenüber nichtwirtschaftlichen Bewertungen lassen sich wirtschaftliche Mechanismen für ganz widersprüchliche Werte und Zwecke nutzbar machen. Man kann Unternehmen gründen, um Profite zu erwirtschaften, Geld spenden, um die Welt zu verbessern, oder arbeiten, um seine Familie zu ernähren. Der Wirtschaft ist egal, wofür ihre Zahlungen erfolgen, solange überhaupt gezahlt wird. Deshalb ist es auch müßig, Managern Gier vorzuwerfen oder von den Akteuren des Wirtschaftssystems eine besondere Ethik zu verlangen. Wirtschaft funktioniert vollkommen unabhängig von den guten oder bösen Absichten und Motiven ihrer Teilnehmer. Deshalb sollte man gesellschaftliche Sinnfragen genauso wenig von Ökonomen beantworten lassen, wie man sich von seinem Arzt den Sinn des Lebens verordnen lassen sollte“ (In: Zukunft des Kapitalismus (17): Der Untergang findet nicht statt. FAZ vom 7.8.09)
Zitat des Tages: Fritz B. Simon
12. August 2009 | Keine Kommentare