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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Zitat des Tages: Dirk Baecker

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„Wie steht es nun mit Organisationen? Sind auch Organisationen temporalisierte soziale Systeme, die sich über die Reproduktion spezifischer Elementarereignisse reproduzieren und über der rekursiven Vernetzung dieser Elementarereignisse schließen? Sind Organisationen autopoietische Systeme, die sich von ihrer Umwelt abkoppeln und anhand des Ausweises eigener Strukturen ausdifferenzieren? Die basale Operation der Entscheidung erfüllt alle Forderungen, die man an ein autopoietisches Element stellen kann. Entscheidungen sind Kommumkationen, die den Mitteilungsakt herauspräparieren zur Spezifizierung von Anschlußoperationen, über deren Konditionen der Informationsakt Auskunft gibt. Eine Entscheidung wird verstanden, wenn diese Engführung einer kommunikativen Situation auf nur noch wenige und in Entscheidungsprogrammen unter Umständen vorab festgelegte Anschlußentscheidungen verstanden wird. Entscheidungen sind somit Kommunikationen, die sich als Grundelemente von Zweck- und Konditionalprogrammen vor allem darum eignen, weil im Anschluß an Entscheidungen fast nur noch Entscheidungen gefällt werden können. Organisationen sind soziale Systeme, die sich in diesem Sog der Entscheidungen installieren, in dem auch beliebige andere Kommunikationen fast immer als Entscheidungen ausgelegt werden können, an die andere Entscheidungen angeschlossen werden können“ (In:„Womit handeln Banken? Eine Untersuchung zur Risikoverarbeitung in der Wirtschaft“, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008 – Neuauflage [1991]).

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