Christian H. Sötemann ist Psychologe, Musiker und Autor. In einem Text aus dem Jahre 2003 für die Zeitschrift systhema beschäftigt er sich mit einem Phänomen, mit dem Professionelle im Bereich der Suchttherapie häufig zu tun haben, nämlich dass Klientinnen und Klienten häufig wenig einfällt, wenn man mit ihnen auf die Suche nach Ressourcen gehen möchte. Vielmehr ist oft zu beobachten, „dass die Patienten das Vorhandensein von eigenen Ressourcen teilweise herunterspielen oder sogar abstreiten“. Er schlägt daher den Einsatz einer zirkulären Vorgehensweise vor, die er existenzialphilosophisch begründet. Im abstract heißt es: „Der Autor untersucht zunächst die existenzielle Dimension von zirkulären Fragen an Patienten und illustriert, rekurrierend auf Laing und Sartre, den identitätskonstituierenden Beitrag der Sicht des Anderen zum Selbstbild. Hieran anschließend wird eine in der ambulanten Suchttherapie einsetzbare mögliche Folge von zirkulären Fragen und hieraus hervorgehenden bzw. an Basisressourcen orientierten Rückmeldungen hergeleitet und somit veranschaulicht, wie in diesem Kontext einem ressourcenorientierten Ansatz Rechnung getragen werden kann.“
Zirkuläre Ressourcenerfragung und existenzielle Fundierung in der ambulanten Suchttherapie
18. August 2015 | Keine Kommentare