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Lothar Eder schickt wieder neue Post aus Perturbistan. Er erinnert sich im Zeitalter der Callcenter, dass das Telefongeschäft früher noch eine Angelegenheit von echten Menschen war:„Das Telefon seinerzeit wurde von einem Herrn installiert, der einem Staatsunternehmen angehörte und der war meist auch zuständig für etwaige Beschwerden. Einmal war meinem Vater der Apparat heruntergefallen und kaputtgegangen. Der Telefonmann kam vorbei und untersuchte das Gerät. Vorher war in der Familie vereinbart worden, daß man das Herunterfallen verschweigen und sich ahnungslos stellen würde. Der Mann schraubte das Telefon auf, drehte es hin und her, schob ein paar Drähtchen beiseite und fragte dann ,ist das Ding mal runtergefallen?‘. Meine Eltern hatten mich zur Wahrheitsliebe erzogen und so beschied ich die Anfrage positiv und zwar unter Angabe des Verursachers. Man hatte wohl vergessen, mir beizubringen, daß Familienloyalität vor Wahrheitseros geht. Mein Vater schickte mir einen Blick von der unangenehmen Sorte; der Telefonmann aber bewies Souveränität und lächelte ein wenig in sich hinein. Ein paar Minuten später funktionierte der Apparat wieder und er verließ unsere Wohnung mit einer scherzhaften Ermahnung für meinen Vater“ Lieber Lothar, ja so war’s.
Zur Post aus Perturbistan…

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