Gestern startete in Heidelberg bei bestem Wetter und freundlicher Atmosphäre der Kongress„Wie kommt Neues in die Welt? …systemisch weiter denken!“. Im Gegensatz zu früheren systemischen Großveranstaltungen war die Stadthalle leider nicht sehr voll. In den drei Eröffnungsvorträgen kamen der Philosoph Thomas Macho, Altmeister Gottlieb Guntern und der Philosoph und Soziologe Oskar Negt zu Wort. Macho setzte sich anhand vieler schöner Literaturzitate mit der Idee auseinander, dass Kreativität immer auch mit Zerstörung des Alten einhergehe, die sich aus der Genieästethik ableiten lässt, und stellte die Frage in den Raum, ob man diesen Zusammenhang nicht zukünftig aufgeben sollte… G. Guntern wies daraufhin, dass man bei der Schaffung des Neuen erst einmal das Alte verstanden haben sollte und vergaß auch nicht, auf seine eigenen Beiträge zum systemischen Diskurs in den 70er Jahren hinzuweisen. Oskar Negt berührte das Publikum mit einer sehr emotionalen politischen Rede – und erinnerte in Hinblick auf das Tagungsthema an eine schöne Anekdote um den Philosophen und Mathematiker Leibniz. Dieser wurde auf dem Weg zum König von diesem schon ungeduldig mit den Worten erwartet:„Leibniz, was hat er Neues zu berichten?“, worauf Leibniz geantwortet haben soll:„Aber wissen Majestät denn schon alles Alte?“…
Ein schöner und anregender Auftakt!
Ein schöner und anregender Auftakt!