Dieses (die Leser auf eine komplexe Lektüre vorbereitendes) Motto hat Felix Tretter, Neurologe und Chefarzt der Suchtabteilung des Bezirkskrankenhauses München Haar sowie Inhaber dreier Doktortitel, seinem neuen Buch über die„Ökologie der Person. Auf dem Weg zu einem systemischen Menschenbild“ vorangestellt. Das ist vor dem Hintergrund eines systemtheoretischen Diskurses, der sich zunehmend von der Idee des Menschen (und damit jeder Anthropologie) zugunsten einer reinen rekursiven Operationalität der Beobachtung und Kommunikation verabschiedet, ein spannendes Konzept. Rezensent Wolfgang Loth hat das Buch mit gemischten Gefühlen gelesen:„Angesichts der zunehmend aufs Pragmatische ausgerichteten Neigung unserer Profession und angesichts eines Weges, der auf ihre Anpassung an ökonomistisch formulierte Sach-, Handlungs- oder Denkzwänge hinauszulaufen scheint, ist das ein notwendiges Signal, unter Umständen sogar ein ermutigendes. Es könnte jedoch von Vorteil sein, das aufrechte Anfechten von Simplifizierungstendenzen nicht mit einem Spaziergang zu verwechseln. Das vorliegende Buch ist dafür ein gutes Beispiel im doppelten Wortsinn. Es ist ein gutes Beispiel, weil es redlich und klug das Aufzeigen der Komplexität der Aufgabe bewerkstelligt. Und es ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass dies Mühe macht“
Zur vollständigen Rezension
Wider die maßlose Komplexitätsreduktion
20. März 2009 | Keine Kommentare