Dirk Baecker setzt sich mit diesem Text (mit dem Untertitel:„Und einige Anschlussüberlegungen zum Kulturmanagement, zur Kulturpolitik und zur Evaluation von Kulturprojekten“) mit dem eher unscharfen Begriff der Kultur auseinander, dem„wir unsere spezifisch moderne Fähigkeit, die Lebensweise der Menschen untereinander zu vergleichen; aber auch jenen fatalen Hang jeder einzelnen Lebensweise, sich für unvergleichlich zu halten“, verdanken. Der Text ist online auf der website von Dirk Baecker zu lesen:„Kultur als Rechner der Unterscheidung für richtig gehaltenem von für falsch gehaltenem Verhalten ist auf auffällige Weise mit dem historisch und regional variierenden Selbstverständnis der Menschen als Menschen verbunden. Die Kultur ist daher nicht nur das Programm der Gesellschaft, das es erlaubt zu definieren, wie der Mensch zum Mensch wird, sondern auch der Einwand gegen diese Gesellschaft, wenn sie dem Menschen zumutet, was dieser für unzumutbar hält. Auf bezeichnende Weise offen bleibt dabei der Begriff des Menschen. Seit es die Kulturwissenschaften gibt, zögert man, dem Menschen auf der einen Seite eine Einheit zuzuschreiben, die auf der anderen Seite dann kulturell unterschiedlich realisiert wird, wie es die Anthropologie im 18. Jahrhundert konzipiert hat, sondern hält es umgekehrt auch für möglich, den Menschen differentiell, als Potential eher denn als Substanz, zu verstehen und die Kultur einheitlich für die Funktion in Anspruch zu nehmen, das differentielle Potential des Menschen mit dem differentiellen Potential der Gesellschaft immer wieder neu in Spannung zu versetzen und abzugleichen. Die dazu passende Kulturtheorie steht jedoch aus“
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Was ist Kultur?
3. Juni 2007 | Keine Kommentare