Johannes Herwig-Lempp, der schon einige Beiträge zur Systemischen Bibliothek begesteuert hat, wartet heute mit dem Aufsatz„Von der Familientherapie zur Systemischen Sozialarbeit“ auf, der erstmals in Maria Nühlens (Hrsg.) Band„Geschichte und Geschichten II. Merseburger Geschichte und andere historische Streifzüge“ (Merseburg 2002) erschienen ist. In der Einleitung benennt er seine ganz persönliche Perspektive:„Wenn
die Begriffe zuweilen etwas unklar und schillernd erscheinen, so entspricht das durchaus dem systemischen Konzept. Es gibt unterschiedliche Definitionen und Verständnisse davon, was systemisch heißen kann. So finden wir auch nicht die eine Geschichte des systemischen Arbeitens. Jeder, der sie Ihnen zu erzählen versucht, wird eine andere Version und damit eine andere Geschichte erzählen. Auch dies ist bereits ein systemischer Gedanke: der Verzicht darauf, die wahre Geschichte herausfinden zu wollen. Alles, was wir erhalten können, sind mehrere, unterschiedliche Erzählungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Meine Perspektive ist die des Sozialpädagogen, der über eine Zusatzausbildung die Systemische Therapie und Beratung erlernt hat und sich seitdem mit ihrer Nutzbarmachung für die Soziale Arbeit befasst, zunächst als Sozialarbeiter in der akzeptierenden Drogenarbeit, in der Begleitung sog. chronisch psychisch kranker Menschen, in der Sozialpädagogischen Familienhilfe, dann auch als Fort- und Weiterbilder und nun seit einigen Jahren in der Ausbildung für SozialarbeiterInnen. Da ich an der FH Merseburg als Lehrgebiet die Methoden der Sozialen Arbeit habe, werde ich immer auch den Blick darauf richten, wie sich die Ideen praktisch umsetzen lassen“
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Von der Familientherapie zur systemischen Sozialarbeit
27. Januar 2007 | Keine Kommentare