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Vom Nutzen systemischen Denkens für die Supervision

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Kurt Buchinger

Heute wäre der österreichische systemische Organisationsberater, Supervisor, Gruppenanalytiker und Psychoanalytiker Kurt Buchinger (1943-2017) 80 Jahre alt geworden. An der Universität Kassel hatte er eine Professur für Supervision und Organisationsberatung, an der Entwicklung einer spezifischen systemischen Perspektive auf Supervision hatte er einen bedeutsamen Anteil. Gemeinsam mit Susanne Ehmer formulierte er einige Gedanken zum Nutzen systemischen Gedenkens für die Supervision, die 2004 in der Verbandszeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Supervision DGSv Aktuell erschienen. Darin heißt es: „Wenn wir in der Folge von systemischen Konzepten sprechen, so beziehen wir uns weniger auf die Schulen systemischer Beratung mit ihrem ausgearbeiteten Repertoire an Methoden. Wir beziehen uns vielmehr auf einen grundlegenden Zugang zu sozialen Sachverhalten, auf eine Haltung, welche die Konzeption, Wahrnehmung, Beobachtung sozialer Systeme und die Kommunikation über sie bestimmt.

Es geht uns also um systemisches Denken in seinem eminenten Praxisbezug. Wir glauben, dass man sich als Therapeut, Berater, Supervisor – ganz besonders als Supervisor – in der Auswahl der Methoden auch dann weiterhin frei fühlen kann, wenn man systemtheoretisch denkt und dieses Denken die Grundlage professionellen Handelns in den genannten Beratungsformen darstellt. Mehr noch, wir glauben, dass die Freiheit in der Auswahl der Methoden, die ja gerade für die Supervision charakteristisch ist, durch systemisches Denken erhöht wird. Systemisches Denken limitiert den Profi einer der genannten Beratungsformen nicht auf den Einsatz von Interventionen, die sich in Abgrenzung von anderen Schulen als systemische bezeichnen. Ganz im Gegenteil.

In diesem Sinne glauben wir, dass systemtheoretisches Denken der Supervision nicht nur nützlich ist, sondern ihr mehr als jede andere Denkrichtung entspricht. Denn es ist ein Denken in Zusammenhängen, das besser als jede andere theoretische Ausrichtung der Komplexität des Gegenstandes der Supervision gerecht wird.“

Der Text ist hier auch im Netz zu finden…

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