Datum/Zeit
Date(s) - 22.10.21 - 23.10.21
9:30 - 18:00
Veranstaltungsort
StIF / Stuttgarter Institut für Systemische Therapie, Beratung, Supervision und Systemisches Coaching e.V.
Kategorien
Nicht jeder Stress ist traumatischer Stress, doch wenn chronischer Stress auf die Entwicklung eines kleinen Kindes einwirkt, hat er besonders heftige Störungen zur Folge. Anders als bei Erwachsenen beeinflusst traumatischer Stress in Form von Vernachlässigung, Misshandlung und anderen Formen von Gewalt die im Wachsen befindliche Struktur des Gehirns. Dies muss nicht nur dann bedacht werden, wenn das Kind selbst existenziellen Bedrohungen ausgesetzt ist, sondern auch, wenn es miterlebt, dass bindungsrelevante Personen chronisch in extreme Gefahr geraten.
Wie es kommt, dass Kinder dann später auch bei kleinsten Belastungen extreme Phänomene der Über- oder Untererregung zeigen, die in der Sprache der Psychotraumatologie als „Hyperarousal“ und „Dissoziation“ bekannt sind, wird zusammen mit neuen Erkenntnissen aus der Hirnforschung vorgetragen. Was ist dann hilfreich? Was kann man tun?
Es wird vorgestellt, wie eine so genannte Trauma-sensible Pädagogik dazu führen kann, dass ein zuverlässiger Beziehungsrahmen zusammen mit Maßnahmen der äußeren und inneren Stabilisierung dazu verhelfen kann, dass Kinder und Jugendliche ein inneres Gleichgewicht und damit eine Genesung erlangen können. Auch andere Trauma-orientierte Interventionen werden vorgestellt und in Kleingruppen ausprobiert.
Alexander Korittko / Dipl. Sozialarbeiter und Paar- und Familientherapeut, Systemischer Lehrtherapeut und Lehrsupervisor (DGSF); bis 2013 in einer kommunalen Jugend- Familien- und Erziehungsberatungsstelle in Hannover tätig gewesen, Mitbegründer des Zentrums für Psychotraumatologie und Trauma-zentrierte Psychotherapie Niedersachsen (zptn) / Buchpublikationen / „Traumatischer Stress in der Familie“, zusammen mit K.H. Pleyer, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 5. Auflage 2016, „Posttraumatische Belastung bei Kindern und Jugendlichen“, Carl Auer, Heidelberg, März 2016; „Trauma-folgen in der Erziehungsberatung“, Beltz Juventa, Weinheim 2019.
Zielgruppe / alle psychosozialen Berufe