Datum/Zeit
Date(s) - 04.09.20 - 05.09.20
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
Seminar vom 4. bis 5. September 2020 in Freiburg
Mit Martina Kruse
Detaillierte Infos unter: tandem-freiburg.org
Traumatisierte Frauen, Schwangerschaft und Elternschaft
Vor oder während der Geburt entstandene Traumatisierungen haben Einfluss auf das Erleben von Schwangerschaft und Geburt und die Mutter-/Vater-Kind Bindung. Traumata können körperliche, psychische oder psychosomatische Folgen haben.
Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick unangemessen erscheinen, können im Zusammenhang mit den früheren Erlebnissen stehen. Fachkräfte fühlen sich in diesem Kontext häufig hilflos. Die angemessene Betreuung der von einem Trauma betroffenen Mütter und Eltern stellt für die Fachkräfte eine große Herausforderung dar: Sie begleiten Menschen, die an Traumafolgen leiden, durch die besondere Zeit der Schwangerschaft und Geburt. Fachkräfte, die mit Eltern während Schwangerschaft und frühester Kindheit arbeiten, haben darüber hinaus die Chance, die Auswirkungen von Traumata auf die zweite Generation zu minimieren und die Mütter (und Väter) beim Aufbau einer gelingenden Eltern-Kind-Beziehung zu unterstützen.
Für die Helfer*innen ist diese Arbeit nicht ohne Risiko. Die empathische Unterstützung von hochbelasteten Menschen können diese nur leisten, wenn sie lernen, für sich zu sorgen und sich die gleiche Achtsamkeit zukommen zu lassen, wie den betreuten Patient*innen und Klient*innen.
Ihr Nutzen: Wie profitieren Sie vom Kurs?
Das vorliegende Seminarangebot vermittelt folgende Kompetenzen:
1) Sie erwerben Wissen um die Zusammenhänge von Trauma, Geburt und Mutterschaft.
2) Sie erwerben Sicherheit im Umgang mit Menschen, die an Traumafolgen leiden.
3) Sie lernen Möglichkeiten kennen, um innere und äußere Sicherheit herzustellen und für Stabilität zu sorgen; denn traumatisierte Menschen haben oft ein hohes Erregungsniveau und können den Kontakt zum Hier und Jetzt verlieren (Flashback).
4) Sie entwickeln für sich Ideen, wie Sie sich vor Überforderung im Kontext von Traumata schützen können.
5) Sie lernen die Grenzen Ihres beruflichen Handelns kennen.
Zielsetzung und Inhalte?
Folgende Inhalte werden praxisnah vermittelt:
1) Sie lernen die Ursachen von Traumata kennen.
2) Sie lernen eine Definition von Trauma kennen.
3) Sie lernen die notwendigen Grundlagen der Psychotraumatologie kennen.
4) Sie erfahren welche Auswirkungen Traumata auf Schwangerschaft, Geburt und Mutter- (Vater-) Kind-Beziehung haben können und lernen, diese zu erkennen.
5) Sie erfahren, wie es zu transgenerationalen Auswirkungen von Traumata kommen kann.
6) Sie lernen die besonderen Anforderungen kennen, die an traumatisierte Eltern im Umgang mit ihren Kindern gestellt werden.
7) Sie lernen Methoden kennen, wie Sie Patient*innen und Klient*innen Wissen um Traumatisierung vermitteln können.
8) Sie erfahren, welche praktischen Möglichkeiten Sie haben, um Menschen mit Traumafolgen zu unterstützen (Stabilisierung, Re-Orientierung).
9) Sie reflektieren Ihre eigene berufliche Rolle und die Anforderungen, die im Kontext von Traumatisierung im Rahmen Ihrer Profession gestellt werden.
Arbeitsformen: Wie wird im Seminar gearbeitet?
Im Seminar wird mit einem Wechsel von theoretischem Input, Plenumsgesprächen, Kleingruppenarbeit und Selbstreflexion gearbeitet. Das Seminar hat einen hohen Praxisbezug, das Einbringen von Impulsen und Fällen aus dem eigenen beruflichen Kontext ist erwünscht.
Zielgruppe: An wen richtet sich der Kurs?
Das Seminar wendet sich an alle Berufsgruppen, die mit Schwangeren, Gebärenden und Familien in der frühesten Kindheit arbeiten. Eingeladen sind Helfer*innen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, die in ihrem Aufgabengebiet die Lebensspanne rund um die Geburt im Blick haben. Ein Zeitfenster also, das sowohl für geburtshilfliches Personal als auch andere Gesundheitsberufe und Sozialberufe von Interesse ist, z. B.: Hebammen und Entbindungspfleger, (Kinder-) Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Gynäkolog*innen, Geburtshelfer*innen, Familienhebammen, Familiengesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Sozialarbeiter*innen, Heilpädagog*innen, Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen, pädagogische Mitarbeiter*innen aus dem ambulanten oder stationären Bereich (Mutter-Kind /Eltern-Kind Einrichtungen, Frühe Hilfen, ambulante Erziehungshilfen etc.).
Teilnehmer*innenzahl
Am Seminar können maximal 14 Personen teilnehmen.
Termin und Arbeitszeiten
Freitag, 4. September 2020 9.30 – 12.30 u. 14.00 – 17.00 Uhr
Samstag, 5. September 2020 9.00 – 12.30 u. 14.00 – 17.00 Uhr