Datum/Zeit
Date(s) - 11.10.17 - 24.02.18
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
- Beginn: 11. bis 14. Oktober 2017 mit dem 1. Kursabschnitt
- Abschluss: 21. bis 24. Februar 2018 mit dem 2. Kursabschnitt
Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“
Wieso erschreckt Felix immer so heftig, wenn es mal laut wird?
Julias Vater hat wahrscheinlich im Krieg ein Trauma erlebt. Was bedeutet das für seine 7-jährige Tochter? Warum verlässt der 10-jährige Emir nicht mehr das Haus und bleibt der Schule fern? Was soll ich tun, wenn die 22-jährige Faizah abwesend wirkt – manchmal spricht sie sogar mit veränderter Stimme? Was tun, wenn…?
Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe sehen sich vielfältigen Fragestellungen in Bezug auf eine mögliche oder tatsächliche Traumatisierung gegenüber. Der Umgang mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen stellt eine große Herausforderung im Alltag dar. Die Arbeit mit ihnen bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Verunsicherung (auf allen Seiten), Stabilisierung, Wiedergewinnung von Sicherheit und Integration der erschütternden Erlebnisse in den biographischen Kontext. Dabei spielt das Wissen der Mitarbeiter/Teams um die Aufrechterhaltung der eigenen Kraft und Gesundheit, dem Umgang mit Krisen und der eigenen Erholung eine wichtige Rolle, um einem „Ausbrennen“ oder sekundärer Traumatisierung der Helfer effizient vorzubeugen.
Mit dem Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“ wollen wir dem großen Bedarf an Trauma spezifischem Wissen in der Kinder- und Jugendhilfe begegnen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten entwickeln. Dabei wird die Vermittlung Trauma spezifischen Wissens durch den bewährten systemischen Ansatz ergänzt. Dessen Stärke liegt im ausdrücklichen Einbezug des sozialen Systems des Kindes bzw. Jugendlichen (Familie oder auch Helfersystem) und der konsequenten Orientierung an den Ressourcen der Betroffenen und des Helfersystems.
Zielgruppe – an wen richtet sich der Kurs?
Der Kompaktkurs „Systemische Traumapädagogik“ richtet sich an Sozialarbeiter*innen, (Sozial-)pädagog*innen, Heilpädagog*innen, Psycholog*innen, Erzieher*innen, Krankenschwestern, Pflegkräfte, Lehrer*innen usw., die z.B. in Obhut genommene bzw. außerfamiliär untergebrachte traumatisierte Kinder und Jugendliche betreuen oder in ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, dem Jugendamt, Erziehungsstellen, Fachdiensten und Beratungsstellen, dem Frühförder-, KiTa- und Hortbereich oder als Lehrer*Innen und Beratungslehrer*Innen mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind.