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Online-Journal für systemische Entwicklungen

FT16_04H Bindungsorientierte Familientherapie

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Datum/Zeit
Date(s) - 27.09.16
Ganztägig

Veranstaltungsort
Praxis-Institut für systemische Beratung - Regionalinstitut Süd

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Ein Kooperationsprojekt des praxis – instituts für systemische beratung und der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF e.V.)

Bindungsorientierte Familientherapie (Attachment-Based Family Therapy, ABFT) ist die einzige, manualisierte und empirisch validierte Familientherapie, die sich speziell mit depressiven und suizidalen Jugendlichen und ihren Familien. Interpersonelle Theorien und Forschung zeigen deutlich, dass die Beziehungsqualität in Familien ein protektiver Faktor für Kinder und Jugendliche ist. Die ABFT ist ein emotionsbasierter Ansatz, der gezielt die Beziehungs- und Bindungsqualität entwickelt. In der Therapie geht es darum, ein tragfähiges Arbeitsbündnis mit Jugendlichen und Eltern zu schließen, sie wieder miteinander ins Gespräch zu bringen und Autonomie und Kompetenzerleben bei allen zu fördern. Dabei wechselt die ABFT zwischen Familien- und Einzelsitzungen in einem theoretisch begründeten Muster ab.

Die ABFT geht davon aus, dass Familienkonflikte, harsche Kritik oder familiäre Traumata (z.B. Vernachlässigung, Missbrauch) Depressionen bei Jugendlichen anstoßen und verstärken. Dies wird noch verschärft, wenn die Eltern den betroffenen Kindern und Jugendlichen keine Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen bieten können. Wenn Jugendliche umgekehrt ihre Eltern im Rahmen der ABFT als fürsorglich und Autonomie gewährend wahrnehmen, bietet die Familie eine sichere Basis, um Heilung zu erreichen und zukünftigen Stressfaktoren gewachsen zu sein.

Die theoretischen Wurzeln der ABFT liegen in der strukturellen FT (Minuchin), und beziehen Elemente der Multidimensionalen FT (MDFT; Liddle 1999), der Emotionsfokussierten Therapie (Greenberg & Johnson 1988) und der Bindungsforschung (Bowlby u.a.) ein. Zahlreiche Studien seit 2002 haben belegt, dass ABFT bessere Ergebnisse als herkömmliche Therapieansätze bietet, v.a. auch bei Jugendlichen mit Missbrauchserfahrungen.

Zielgruppe: Medizinische, psychologische und pädagogische Fachkräfte, die in Beratung, Paar- und Familientherapie, in der Jugendhilfe, im Gesundheitswesen tätig sind.

Suzanne Levy, Ph.D. ist lizenzierte klinische Psychologin und Direktorin des ABFT Training Programm an der Drexel University, Philadelphia, PA. Sie ist Mit-Begründerin der ABFT (Attachment-Based Family Therapy) und hat die Methode in mehreren Studien gemeinsam mit KollegInnen erforscht. Dr. Levy leitet nationale und internationale ABFT-Workshops und Supervision für Therapeuten. Sie betreut die ABFT-Behandlungen in klinischen Studien des Drexel Center for Family Intervention Science und ist Co-Autorin des ersten Buches über ABFT.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: http://www.praxis-institut.de/sued/

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