Datum/Zeit
Date(s) - 31.01.22 - 01.02.22
Ganztägig
Veranstaltungsort
tandem Praxis & Institut
Kategorien
Onlineseminar vom 31. Januar – 1. Februar 2022 via Zoom mit Martin Gerhold
Elterncoaching und Neue Autorität
Das Konzept der Neuen Autorität, das von Prof. Dr. Haim Omer und seinen Kolleg*innen entwickelt wurde, basiert u.a. auf der sozialpolitischen Idee und Praxis des gewaltlosen Widerstandes Mahatma Gandhis. Im Laufe der Zeit hat es sich dabei zunehmend zu einem systemischen Konzept entwickelt. Ursprünglich war es für Familien gedacht, in denen der Konflikt zwischen Eltern und deren verhaltensauffälligen Kindern eskaliert und die elterliche Präsenz verloren gegangen war. Die Neue Autorität findet aktuell immer mehr Verbreitung und strukturelle Verankerung in Schulen, Gemeinden, sozialpädagogischen und sozialtherapeutischen Institutionen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen.
Im vorliegenden Aufbauseminar (insgesamt 2 Tage, 16 UE) werden basierend auf der Grundhaltung der Neuen Autorität, die Idee des gewaltlosen Widerstandes und das methodische Vorgehen für das Elterncoaching anhand von Handlungs- und Haltungsaspekten vorgestellt und praxisorientiert umgesetzt.
Im Seminar beschäftigen wir uns gemeinsam anhand von Fallbeispielen mit folgenden Fragen:
> Was stärkt Eltern in Ihrer Rolle als Verantwortliche?
> Wie können Eltern ein hilfreiches Netzwerk aufbauen und nutzen?
> Wie gelingt es Eltern zu motivieren ihr gewohntes Handlungskonzept im Umgang mit den Kindern zu erweitern?
> Wie könnte ein hilfreicher Umgang z.B. mit akuten Problemen, Gewalt und Verweigerung aussehen?
> Wie gehe ich als Coach für Neue Autorität mit Grenzüberschreitungen oder „schwierigen“ Eltern um?
>Wann sind Selbstkontrolle, eine Wiedergutmachung und gewaltloser Widerstand angebracht?
>Was bedeutet Transparenz im Bereich des Elterncoaching?
Martin Gerhold ist als Mitarbieter des Fachbereichs „Neue Autorität und gewaltloser Widerstand“ mit dem „Münchner Institut für systemische Weiterbildung“ (misw) Teil des lebendigen, internationalen „Netzwerk Neue Autorität“ (NENA), das die Ideen der Neuen Autorität in Lehre und Praxis ständig weiterentwickelt. Weitere Partnerorganisationen sind in Deutschland das „Systemische Institut für Neue Autorität“ (SyNA), in Österreich das „Institut für Neue Autorität“ (INA) und die „Akademie Kind Jugend Familie“ (akjf) sowie in der Schweiz das „institut für systemische impulse, entwicklung und führung“ (isi).
Wie profitieren Sie vom Onlineseminar?
>Sie lernen, wie ein Elterncoaching mit der Haltung der Neuen Autorität und des Gewaltlosen Widerstands aufgebaut und umgesetzt wird.
>Sie lernen unter anderem die Prinzipien der „wachsamen Sorge“ als Steuerungsinstrument innerhalb des Coachings.
>Sie erkennen, wie Sie die Ressourcen der Verantwortlichen (in der Regel die Eltern) erkennen und bewusst machen können.
>Sie erhalten Hinweise, wie Sie mit herausfordernden Eltern „gut“ in Beziehung treten können.
Was sind die konkreten Inhalte?
Im Aufbauseminar vertiefen die Teilnehmer*innen aufbauend auf der Grundhaltung und der Grundlagen des Konzeptes der professionellen Präsenz folgende Themenbereiche:
> Umgang mit Nähe Distanz / Beziehungskontakt
> Stufen der „wachsamen Sorge“ als Steuerungsinstrument
> Methoden des gewaltlosen Widerstands
Wie wird gearbeitet?
Im Seminar wird in einem Wechsel von theoretischen Impulsen, Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelreflexion gearbeitet. Konkrete Übungen in Rollenspielen helfen, das Erlernte im geschützten Seminarrahmen in die eigene Arbeitsweise zu integrieren.
Für ganz Neugierige die passende Literatur
- Tobias v.d. Recke, et. Al., Neue Autoriät – Das Handbuch. Konzeptionelle Grundlagen, aktuelle Arbeitsfelder und neue Anwendungsgebiete. V &R, 2020
- Haim Omer u. Arist von Schlippe, Stärke statt Macht: Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde, Verlag, V & R
- Martin Lemme u. Brono Körner, Neue Autorität in Haltung und Handlung. Ein Leitfaden für Pädagogik und Beratung, Carl Auer Verlag
Termin und Arbeitszeiten
Beginn: Montag, 31. Januar 2022, 09.30 – 12.30 und 14.00 – 17.00 Uhr
Ende: Dienstag, 1. Februar 2022, 09.00 – 12.30 und 14.00 – 16.30 Uhr