Eugene Epstein, Manfred Wiesner und Lothar Duda haben das aktuelle Heft der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung als Gastherausgeber gestaltet und eine interessante Mischung von Beiträgen psychotherapeutischer, soziologischer, kulturwissenschaftlicher und historischer Provenienz zusammengetragen, die um die Frage nach der„psychotherapeutischen Konstruktion des Subjekts“ kreisen, durchaus unterfüttert mit dem Verdacht, dass Psychotherapie (und im Zuge des Mainstreamings des systemischen Ansatzes auch die Systemische Therapie) mit der Übernahme postmoderner„Ich-„,„Selbst-“ und„Identitätskonstruktionen“ ihr dekonstruktivistisches Potential verloren hat und zum Anpassungsprogramm für flexible und arbeitsmarktangepasste Menschen degeneriert ist. Auch wenn die Beiträge nur am Rande mit Psychotherapie direkt zu tun haben und teilweise ironisch-polemisch daher kommen, könnten sie vielleicht doch geeignet sein, die etwas ermattete Debattenkultur im systemischen Feld wieder etwas zu beleben.
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„Unterm Strich zähl ich“
1. Mai 2010 | Keine Kommentare