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Unsichere Kommunikationen – unsichere soziale Systeme

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Colin B. Grant ist Professor of Communication Studies. In einem spannenden (englischsprachigen) Aufsatz, der 2004 in„Soziale Systeme” erschienen ist, kritisiert er an Luhmanns Kommunikationstheorie, dass sie den sozialen Agenten zu wenig Aufmerksamkeit einräumt und daher zur Annahme überstabiler Systemgrenzen neigt, die durch das Postulat„binärer Codes” unterstützt wird. Er plädiert dagegen für größere Offenheit und„Porösität” des Kommunikationskonzeptes. Der Aufsatz ist auch online zu lesen. Im abstract heißt es:”Der folgende Essay handelt von einer kritischen Untersuchung der Beziehung zwischen Kommunikation und Unsicherheit im Kontext systemtheoretischer Überlegungen. Der Text verfolgt also das Ziel, an die von Dirk Baecker und Siegfried J. Schmidt und anderen initiierte kritische Reflexion anzuknüpfen, die im englischsprachigen Raum kaum Gehör gefunden hat. Es wird im folgenden argumentiert, dass Niklas Luhmanns Sozialtheorie – und zwar trotz seiner Behandlung von Unsicherheit – mit einer unzureichend komplexen Kommunikationstheorie operiert, die letztlich von überstabilen Systemgrenzen ausgeht. Da Luhmann Systemgrenzen nicht als flüssig konzipiert, werden kommunikative Sicherheiten im Sinne von binären Codes überbewertet. Diese Überstabilisierung von Kommunikationen rührt auch daher, dass Luhmanns Theorie sozialen Agenten bekanntermassen wenig Platz einräumt. Der Essay beginnt mit einer vorsichtigen Rekonstruktion der Grenze zwischen System und Umwelt und entwickelt anschliessend einen Vorschlag für unsichere Kommunikationen und unsichere Grenzziehungsoperationen in sozialen Systemen, dargestellt am Beispiel des heutigen ›Massenmedienterrorismus‹“
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