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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Umgang mit Extremsituationen durch Aufbau organisationaler Fähigkeiten

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Wenn es um die Entwicklung von Kritikfähigkeit und Achtsamkeit geht, kann man von Unternehmen lernen, die in hochsensiblen Sicherheitsbereichen konstante Leistungen erbringen müssen. Annette Gebauer und Ursula Kiel-Dixon setzen sich in einem interessanten Beitrag für die Zeitschrift OrganisationsEntwicklung („Das Nein zur eigenen Wahrnehmung ermöglichen“, 3/2009) mit der Frage auseinander, wie Organisationen von HROs (High Reliabilty Organisations) einen selbstkritischen und wachsamen Umgang mit eigenen Entscheidungen lernen können:„High-reliability-organizing arbeitet der natürlichen Aufmerksamkeitsfokussierung systematisch entgegen. Organisationen sind autopoietische, sich-selbst-organisierende Systeme. Sie reproduzieren sich über Entscheidungen, die an Entscheidungen anschließen und differenzieren damit ihre Strukturen aus. Es entstehen spezifische Muster, wie die selbst erzeugten Elemente wie Abteilungen, Funktionen, Teams kommunikativ in Beziehung gesetzt werden. Diese schrittweise Selbstorganisation über Entscheidungen prägt die Erwartungshaltung und das Bild, dass sich die Organisation von sich und ihren relevanten Umwelten wie Kunden, Lieferanten, Mitbewerbern etc. macht. Eben dieser strukturdeterminierten Wahrnehmung arbeitet high-reliability-organizing entgegen. Durch Perspektivverschiebungen und Beobachtungen zweiter Ordnung führt high-reliability-organizing ausgeschlossene blinde Flecken wieder ein, um diese Abweichungsinformationen für die organisationale Selbstentwicklung zu nutzen. Exemplarisch wird gezeigt, wie die Organisation «Nein» zu sich selbst, also zu den eigenen Entscheidungen, Erwartungserwartungen und Selbstbeschreibungen, sagen kann“
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