Auf einer Pressekonferenz in Bonn hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, gestern die Zukunftspläne seines Konzerns vorgestellt.„Die fortdauernde Abwanderung unserer Endkunden stellt uns vor große Zukunftsprobleme“, gab Obermann zu und räumte ein, dass die mangelnde Qualität des Kundenservice auf Dauer kaum zu verbessern sei. Die Konkurrenz sei der Telekom in fast allen Bereichen uneinholbar voraus.„Aus diesem Grund müssen wir neue Geschäftsbereiche aggressiv nach vorne bringen und neue Kunden akquirieren. Mit unserem STASI-Projekt ist uns das bereits gelungen“, betonte Obermann. STASI (Standard Telephony as Security Intervention) sei ein völlig neues, mit der Firma Network.Deutschland gemeinsam entwickeltes System der Mitarbeiterüberwachung, die in großen und mittelgroßen Konzernen immer mehr Bedeutung erlange.„Hier liegen wir bereits durch unsere innovativen Techniken und Strategien klar in Führung. Unser hausinterner Probelauf hat uns gezeigt, dass wir die Voraussetzungen haben, auch hunderttausende von Mitarbeiter-Telefonaten zu überwachen, ohne den zentralen Fokus aus dem Auge zu verlieren. Auch in der Deutschen Bahn AG konnten wir erheblich zur erfolgreichen Überwachung nicht-konformer Aktivitäten beitragen. Die Bedeutung unseres Systems für die Industrie, die öffentliche Verwaltung und die Politik kann nicht überschätzt werden, unsere Auftragsbücher sind voll“, so Obermann. Langfristig sind Initiativen geplant, die Telefonate aller Bundesbürger in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten. Obermann stolz:„Was die Mautstationen für die Autos, sind wir dann für die Telefonbenutzer“. Wie zu hören war, hat bereits der Bundesminister des Inneren, Wolfgang Schäuble, ein großes Interesse an der Implementierung des STASI-Systems in den Bundesministerien gezeigt. Erste Umsetzungsschritte sind bereits in Gang gesetzt.
Telekom: Stasi neuer Geschäftsbereich
5. Juni 2008 | Keine Kommentare