Schon vor einigen Monaten ist im systemagazin ein Vorabdruck aus der eindrucksvollen Forschungsarbeit von Michael B. Buchholz, Franziska Lamott und Kathrin Mörtl erschienen, in der die AutorInnen die Video-Aufnahmen einer umfangreichen Gruppentherapie mit forensisch untergebrachten Straftätern einer gründlichen qualitativen Untersuchung unterzogen haben. Markus Feil hat eine Rezension in der aktuellen Ausgabe von„Psychotherapie & Sozialwissenschaft“ verfasst, die mit freundlicher Genehmigung des Psychosozial-Verlages auch in systemagazin veröffentlicht wird. Feil zufolge haben die AutorInnen„mit ihrem Text neue Tatsachen in der Forensischen Psychotherapie geschaffen nicht nur in deren Beforschung. Ihre in bewundernswertem, immensem und akribischem Aufwand gewonnenen, beeindruckenden Befunde und die daraus so plausibel abgeleiteten Schlussfolgerungen regen erfrischend zu weiterer Forschung und Auseinandersetzung an, die der Bereich der Forensischen Psychotherapie so dringend braucht. Sie haben dabei die Psychoanalyse und die anderen angewandten Methoden weiterentwickelt. Die untersuchten Sexualstraftäter haben die Autorinnen und der Autor mit großem Respekt behandelt. Wenn deren Darstellungen im Buch demaskiert werden, geschieht das im Bewusstsein der nicht nur psychischen Überlebensnotwendigkeit solcher Kompromissbildungen. Gleichzeitig werden aus den Tätern keine Opfer ihrer Abwehr, sondern ihre im weitesten Sinne dissozialen Absichten werden genauso demaskiert. Diese Spannungen zu halten, ist die Aufgabe guter Forensischer Psychotherapie“.
Zur vollständigen Rezension
Tat-Sachen
28. November 2010 | Keine Kommentare