In einer ausführlichen Besprechung von Gerhard Dieter Rufs Buch„Systemische Psychiatrie. Ein ressourcenorientiertes Lehrbuch“ schreibt Wolf Ritscher:„Für systemisch denkende Praktiker ist Rufs Buch vor allem wegen der Praxisnähe, den Handlungsvorschlägen, Handlungsbeispielen und gerade wegen seiner Bezugnahme auf die internationale Klassifikation eine wertvolle, ja sogar unerlässliche Hilfe im professionellen Alltag. Für systemische Forscherinnen zeigt es vor allem, wie viele Felder und Fragen noch auf den innovativen systemischen Blick warten. Besonders hat mir gefallen, dass Ruf sich dem Versuch eines systemischen Anschlusses an die nicht-systemische Psychiatrie gestellt hat und den dadurch entstehenden, hier schon benannten Problemen nicht ausgewichen ist. Ein wichtiges Ergebnis dabei ist die im 2. Kapitel entfaltete und aus meiner Sicht für Forschung, Lehre und Praxis äußerst hilfreiche Unterscheidung von ’normativem Kontext‘, ‚Krankheitskontext‘ und ‚Problemlösekontext‘. Einerseits lässt sich damit der Konflikt zwischen dem klassisch-medizinischen Krankheitskonzept der Psychiatrie und seiner systemischen Kritik entschärfen; andererseits lässt sich auch der Widerspruch von Freiwilligkeit und Zwang in einem anderen Licht sehen“
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Systemische Psychiatrie
5. Oktober 2006 | Keine Kommentare