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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Systemische Hirngespinste

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Unter diesem Motto stand die Jahrestagung 2008 der DGSF – und Reinert Hanswille, Leiter des ISF in Essen und verantwortlicher Ausrichter der Tagung, hat im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht den Tagungsband herausgegeben, zu dem ein Teil der Referenten ihre Beiträge beigesteuert haben. Thema war die Bedeutung der Hirnforschung und Neurobiologie für die Systemische Therapie und Beratung und Andreas Manteufel, einer der Belesensten in der systemischen Szene, was (nicht nur) den Stand der Neurobiologie betrifft, hat den Sammelband für systemagazin besprochen. Das Ergebnis ist wohlwollend, aber durchaus kritisch. Gelegentlich schleicht sich bei ihm der Verdacht ein, dass„jemand seine bewährte Praxis im Nachhinein mit neurobiologischer Terminologie unterfüttert“, der Bezug auf Hirnforschung also durchaus im Metaphorischen stecken bleibt. Gegenüber den exponierten Befürwortern einer neurobiologischen Perspektive (im Band prominent vertreten durch Hans Markowitsch und Günter Schiepek) wird eine vorhandene Skepsis Manteufel zufolge zuwenig ausgearbeitet:„So geht dem Buch gegen Ende die neurobiologische Luft aus. Impulse für die systemische Theorie und Praxis, wie sie der Untertitel verspricht, schimmern nur an einigen Stellen auf. Viele Autoren können nicht verbergen, dass sie der ganzen neurobiologischen Mode skeptisch gegenüber stehen. Da hätten sie aber auch gleich eine deutlich kritische Position einnehmen können, das wäre impulsiver gewesen“. Bleibt die Frage, von wem in der Systemischen Szene diese deutlich kritische Position denn zu erwarten ist.
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