Welche Möglichkeiten und Erfahrungen haben wir, uns„Systemiker“ selbst als lernende Systeme zu beschreiben? Was geschieht, wenn wir uns selbst als Beobachter beobachten, unsere eigenen Lernprozesse reflektieren und damit wieder neues Wissen hervorbringen? Vor fünf Jahren habe ich einen Beitrag zum 10jährigen Jubiläum der Systemischen Gesellschaft unter dieser Perspektive beigesteuert (der 2003 in systeme erschien und jetzt in der Systemischen Bibliothek zu lesen ist), verbunden mit der Einladung, sich stärker mit der Geschichte der systemischen Bewegung auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung steht bislang aber noch aus. Das betrifft sowohl die kritische Rekonstruktion bzw. Dekonstruktion der Geschichte systemischer Theorie-Konstruktionen (die über eine lineare Aneinanderreihung im Lehrbuchstil hinausreicht) als auch die Aufarbeitung der vielfältigen Aktivitäten individueller und kollektiver Akteure, die dazu geführt haben, dass wir da angekommen sind, wo wir sind. Fünf Jahre später und nach dem schmerzlichen Tod einiger bedeutender Pioniere des Systemischen Ansatzes in den letzten drei Jahren scheint mir diese Fragestellung aktueller denn je. Um diese Frage wird es übrigens u.a. auch auf der diesjährigen SG-Tagung in Berlin gehen, mit der das 15jährige Jubiliäum gefeiert wird (und das 25jährige eines ihrer Gründer, des BIF). Interessenten an einer Diskussion zum Thema„Systemisch wird Geschichte“ sind herzlich zum gleichnamigen Workshop in Berlin eingeladen.
Zum Aufsatz
Systemische Bewegung als lernendes System
14. April 2008 | Keine Kommentare