Alexander Trost (Foto) und Michael Buscher präsentieren in ihrem Aufsatz für die Systemische Bibliothek (Erstveröffentlichung im Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 1995) einen ausführlichen Überblick über die theoretischen Grundlagen einer systemischen Arbeit mit familialer Gewalt sowie einige Beispiele aus ihrer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis. Ausgangpunkt dafür war eine Arbeitsgruppe zum Thema, die von den Autoren durchgeführt wurde, und die sich„mit einer Behandlungsform bei familialer Gewalt (beschäftigte), die im Bereich der europäischen Kinder- und Jugendpsychiatrie bislang weniger verbreitet ist als beispielsweise in Beratungsstellen oder Kinderschutzzentren. In der Behandlung dieser Problemfamilien lag bereits früh ein wesentliches Arbeitsfeld der amerikanischen Familientherapeuten wie z. B. S. Minuchin oder J. Haley. Auch heute noch kommen wesentliche Impulse zu dem Thema aus den USA. In Mailand sammelten S. Cirillo und P. di Blasio, MitarbeiterInnen von M. Selvini-Palazzoli, Erfahrungen in der Leitung des dortigen Kinderschutzzentrums und publizierten 1992 ihr Buch„Familiengewalt – ein systemischer Ansatz. In Deutschland haben sich insbesondere die Arbeitsgruppe des Kinderschutzzentrums Köln und A. Retzer von der Heidelberger Gruppe der Systemtherapeuten mit der Gewalt in der Familie befasst. T. Fürniss lieferte wichtige Beiträge für die Arbeit mit Familien, in denen sexuelle Gewalt an Kindern ausgeübt wird. Insgesamt liegen aber im Vergleich zur derzeitigen gesellschaftlichen Relevanz der Problematik nur wenige Publikationen zur systemischen Behandlung vor“
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Systemische Arbeit mit gewaltbereiten Familien
27. Oktober 2006 | Keine Kommentare