systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

systeme 2/25

| 3 Kommentare

24 Jahre lang wurde die Zeitschrift systeme gemeinsam von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für systemische Therapie und systemische Studien (ÖAS) und der Systemischen Gesellschaft (SG) herausgegeben, nachdem sie zuvor schon seit 1987 die Mitgliederzeitschrift der ÖAS war. Diese gemeinsame Herausgeberschaft ist nun beendet worden.

In der aktuellen Ausgabe heißt es: „Die 1987 von der ÖAS gegründete deutschsprachige systemische Fachzeitschrift systeme wurde 2001 auf Initiative der damaligen systeme-Redaktion von Stefanie Friedlmayer, Eva Reznicek und Günter Schiepek mit Unterstützung der damaligen ÖAS- und SG-Vorstände erweitert. Das erste gemeinsame Heft gaben die ÖAS und die SG 2002 heraus. Seither wurde die Fachzeitschrift durch viele unterschiedliche Personen im Redaktionsteam umgesetzt und wesentlich gestaltet: auf der österreichischen Seite von Stefanie Friedlmayer, Eva Reznicek, Günther Schiepek, Sabine Kirschenhofer, Natascha Wagner-Paar, Silke Grabenberger, Robert Riedl, Jennifer Kernreiter, Fariza Reisenbauer, zuletzt von Lieselotte Ulrike De Saedeleer und Christian Reininger sowie auf deutscher Seite von Maria Borcsa, Wolfgang Loth, Erhard Wedekind, Manfred Schwarz, Mirja Winter, zuletzt von Tanja Kuhnert und Ulrike Reimann. So fanden in den vergangenen Jahrzehnten in 48 Heften 219 Artikel aus beiden Ländern Platz in dieser einzigartigen binationalen systemischen Fachzeitschrift und es wurden 242 Bücher rezensiert. Wir wollen uns bei allen ehrenamtlich tätigen Redakteur:innen der vergangenen Jahrzehnte für diese erfolgreiche länderübergreifende Zusammenarbeit bedanken! Die Vorständ:innen der ÖAS und der SG bedanken sich bei allen in und für die systeme engagierten Personen der letzten 24 Jahre und verabschieden sich aus dieser einzigartigen österreichisch-deutschen Herausgeber:innenschaft“.

Begründet wird dieser Schritt durch den Vorstand der SG damit, dass die SG mit „ihrem immer breiter werdenden Spektrum“ nun im kommenden Jahr eine eigene Verbands- und Fachzeitschrift gründen wolle, „um allen in ihr vertretenen Praxisfeldern mehr Raum geben zu können“. Warum das im bisherigen Rahmen nicht mehr möglich gewesen sein soll, wird aber nicht mitgeteilt. Man kann also gespannt sein.

Die systeme bleiben auch zukünftig als Fachzeitschrift der ÖAS erhalten und verspricht „auch in Zukunft auf systemische psychotherapeutisch-beraterische Themen“ zu setzen und „offen für macht- und gesellschaftskritische Diskurse sowie systemisches Arbeiten aus unterschiedlichen Kontexten“ zu bleiben. Es wäre der Zeitschrift zu wünschen, das ihr schöner Untertitel „Interdisziplinäre Zeitschrift für systemtheoretisch orientierte Forschung und Praxis in den Humanwissenschaften“ in Zukunft wieder etwas mehr Gewicht bei ihrer inhaltlichen Ausrichtung erlangt – um die konzeptuelle Auseinandersetzung mit dem systemischen und systemtheoretischen Selbstverständnis gerade angesichts der seit langem zunehmenden inhaltlichen Diffusion des systemischen Ansatzes wieder zu stärken.

Die bibliografischen Angaben und abstracts des aktuellen Heftes sind wie immer auch im systemagazin zu finden. In Kürze sind dann auch alle früheren Ausgaben entsprechend hier zu finden sein. Da ich alle Hefte der systeme seit dem Gründungsjahrgang 1987 archiviert und digitalisiert habe, wird es demnächst auch möglich sein, auf alle Ausgaben im Volltext zuzugreifen.

3 Kommentare

  1. Stefan Beher sagt:

    Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. „Offen“ zu sein „für macht- und gesellschaftskritische Diskurse“ sehe ich allerdings mit einiger Skepsis. Zwar spricht nichts gegen Kritik und/oder Analyse von Machtphänomenen, im Gegenteil. Oft genug dienen solche Überschriften aber eher dazu, gerade nicht „kritisch“, sondern vielmehr affirmativ irgendwelche hart links voreingenommenen Weltbilder zu reproduzieren, deren Ergebnisse eh immer schon vorher feststehen (und die selbst mal unter „machtkritischen Gesichtpunkten“ im systemischen Feld analysiert werden könnten ;). Mit Kenntnis genuin system(theoret)ischer Machtbegriffe hat das Ganze in aller Regel ebenso nichts zu tun.

  2. Rudolf Wimmer sagt:

    Es bleibt zu hoffen, dass dieses wichtige Publikationsorgan auch in Zukunft seine unsere breitgefächerten Professionsfelder integrierende Funktion erfüllen kann.

  3. Fritz B. Simon sagt:

    Verdienstvoll wie immer, deine Arbeit für das systemische Feld, lieber Tom!

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