Wer denkt beim„ersten Mal“ nicht erst mal an Sex? Zumal es in Therapien eben auch oft um Sex geht. Dörte Foertsch, Lehrtherapeutin am BIF Berlin, erinnert sich an ihre Ausbildungszeit unter Live-Supervision und die etwas ins Stocken geratene Therapie mit einem Paar:„Etwa in der achten Sitzung waren unsere Ideen erschöpft und der
Lehrtherapeut schlug vor, dass alle im Team eine Hausaufgabe nennen sollten, egal ob sie passte oder nicht. Wir hatten damals noch keine direkte Sprechverbindung in den Raum wie heute, so wurden die Therapeuten jeweils herausgeklopft wenn das Team eine Mitteilung an die Familie machen wollte. Ich bekam also die ganze Liste des Teams an Vorschlägen mitgeteilt und gab diese bereitwillig weiter, vergaß nur immer den Vorschlag des Lehrtherapeuten. Heimlicher Widerstand gegenüber dem Mann, der nicht mehr sagen will wo es lang gehen soll? Peinlichkeit, unmögliche Hausaufgaben mitzugeben? Vier, fünfmal ging es hin und her zwischen mir und dem Team, bis ich nur noch die eine Aufgabe sagen sollte. Mein Lehrtherapeut bestand nun mittlerweile auch darauf, der Frau mitzugeben, sie solle in Parks spazieren gehen und dabei heimlich Liebespaare beobachten. Mir war die Aufgabe nicht nachvollziehbar und auch unangenehm, ich brachte sie endlich etwas stockend im Therapieraum heraus und ahnte schon die Empörung darüber“
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systemagazin adventskalender: das erste Mal
12. Dezember 2006 | Keine Kommentare