Mit der Aufforderung zum diesjährigen Adventskalender war ich sehr froh, dass es einen gibt, wo doch alles zu bröckeln scheint. Verständlich, dass dann Unlust dahinter rumbrüllt. In meiner täglichen Arbeit merke ich, dass es das manchmal dolle tut. Von fast allen diesen Hilfesuchenden nehme ich die Verunsicherung wahr, die zu steigen scheint, in den Focus rutscht. Ich könnte jetzt die Flinte ins Korn schmeissen, wäre ich nicht Systemikerin und des Reframens mächtig. Damit fühle ich mich durchaus von Zeit zu Zeit ein Schrittchen woanders. Und ich habe qua Alter schon gelernt, dass alles wiederkommt, tatsächlich auch das Gute. Und wenn ich genau hinschaue, könnte auch das Weglassen jedweder Medien helfen. Wenn niemand beachtet, was geltungsheischend getönt wird, was würde dann gehört werden können?
Immer wieder mal
das Gute ging auf Reisen
verschwand uns aus dem Blick
es wollt sich was beweisen
des Nachbars Gras schien dick
das Gute hatte gerochen
Schönheit in fernen Ecken
ein Lump kam vorgekrochen
nun Alles zu verdrecken
ein Weilchen war vergangen
mit Wundern aus dem Schrank
der Dreck, er wurde dicker
durch Dummheit und nen Trank.
danach kam eine Karte
geschrieben und verschickt
mit Grüssen aus der Sparte
„Es ist uns nicht geglückt!“
der Dreck! oh Glück oh Hilfe!!
was haben wir getan
wir haben viel gesoffen
ganz kurz wars scheinbar warm
das Gute kommt zurück
egal wo‘s grade war
Ich schenke dir ein Stück
hab‘s schon auf dem Radar
Von unterwegs gesendet
K. Bärhold, Kiel/Heikendorf
Dieser Beitrag ist eines 2.Advent und Sonntags würdig. Da kommen Gesamtsystem und Bröckelfassade wieder in Ordnung.