Offene Türen
Wenn ich an offene Türen denke, hoffe ich auf frische Luft. Ist draußen die Luft verseucht, mag ich sie lieber geschlossen. In einem Zimmer ohne Fenster sind offene Türen ein Ausweg. Ich kann mir offene Türen vorstellen, wenn sie geschlossen sind. Ich kann dann auch Wolken sehen und dazwischen das Blau. Als Neutrino könnte ich durch alle Materie hindurch jagen, selbst die Masse der Erde könnte mich nicht daran hindern. Dann aber hätte ich den Sinn nicht für Wolken. Und auch nicht für Blau. Auch der Blues ginge mir verloren. Lieber kein Neutrino sein. Leere Räume sind kein Grund, keine Wolken auf Wänden zu sehen. Auch Photonen brauchten ihre Zeit, bis sie sich lösen konnten. Am Anfang war „big bang“ sarkastisch gemeint, als Kritik an der Theorie. Der Lauf der Zeit bringt manches hervor. Nicht alles lässt sich vermeiden. „Back to work“, sagt Patti Smith.
Wolfgang Loth, Niederzissen