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Online-Journal für systemische Entwicklungen

systemagazin Adventskalender 2023 – 12. Rudolf Klein & Barbara Schmidt-Keller

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In unserer Welt gibt es eine Vielzahl von Unterschieden – sei es in unseren Meinungen, unseren Erfahrungen oder unseren Persönlichkeiten. Diese Unterschiede sind es, die uns einzigartig machen und unsere Welt so vielfältig gestalten. Doch nicht alle Unterschiede sind gleich. Manche Unterschiede sind oberflächlich und haben nur geringen Einfluss auf unser Leben, während andere einen bedeutenden Unterschied machen können.

Gregory Bateson erinnert uns daran, dass es wichtig ist, Unterschiede zu schätzen, die wirklich einen Unterschied machen. Es geht darum, diejenigen Unterschiede zu erkennen und anzuerkennen, die tiefgreifende Auswirkungen haben können – sei es in unseren Beziehungen, unserer Kreativität oder unserer Art, die Welt zu sehen.

Indem wir uns bewusst für Unterschiede öffnen, die einen Unterschied machen, öffnen wir uns auch für neue Perspektiven und Möglichkeiten. Wir können von anderen lernen, uns weiterentwickeln und unsere eigene Sichtweise erweitern. Es ist eine Einladung, die Vielfalt zu umarmen und die Kraft der Unterschiede zu nutzen, um positive Veränderungen in unserem Leben und in der Welt um uns herum zu bewirken.

Also lasst uns Unterschiede machen, die einen Unterschied machen! Lasst uns die Vielfalt feiern und die Chancen nutzen, die uns durch unterschiedliche Perspektiven und Ideen geboten werden. Denn nur so können wir gemeinsam eine bessere und vielfältigere Welt schaffen.

Hätten Sie gedacht, liebe Leserinnen und Leser, dass ich meinen  diesjährigen Adventskalenderbeitrag durch „chat gpt“ habe schreiben lassen? Ich hoffe: ja. Zumindest hatte meine Frau den Eindruck, ich hätte einen langweiligen Text im Stile eines simplen Referats fabriziert. Immerhin schien sie zu denken, dass ich es auch anders (besser?) kann. Andererseits schien sie mir diese Art von Text glatt zuzutrauen. Mmh?!

Zugegeben, der Text ist vielleicht etwas langweilig, emotionslos und schlicht. Ganz daneben ist er aber nicht. Und vielleicht wäre er sogar besser, wenn ich den Auftrag geschickter formuliert hätte. 

Und während ich so darüber nachdenke und vor mich hinschreiben, frage ich mich, ob Sie den Eindruck haben, der jetzt gerade zu lesende Text sei von mir, einem (noch) lebenden Menschen, oder von chat gpt, einem (noch) bewusstseinsfreien Medium geschrieben. 

Und? War das jetzt ein künstlicher Text oder ein Text von mir? Oder eine Mischung aus Beidem?

Unterschiede, die Unterschiede machen. Gar nicht so leicht. Und so richtig lustig ist es auch nicht. 

Rudolf Klein

Foto: Barbara Schmidt-Keller

Als Ergänzung möchte ich ein Foto beisteuern. Aufgenommen im August 23 vor der Tribüne auf dem Vorplatz der Notre Dame. 

Ein Performancekünstler tanzt. Ein kleines Mädchen aus dem Zuschauerkreis, das neben seiner Mutter sitzt, steht auf und tanzt spontan neben ihm mit. Eine Sequenz von Unverfügbarkeit (Hartmut Rosa). Resonanz entsteht zwischen den beiden, die Bewegungen stimmen sich aufeinander ab, die gemeinsame Freude ist unübersehbar. Der Tänzer ist genauso bezaubert wie das Publikum. Ein Unterschied, der einen Unterschied macht.

Barbara Schmidt-Keller

5 Kommentare

  1. Rudolf Kleiln sagt:

    Lieber Arist,
    soll mal jemand behaupten ES hätte keinen Humor;-)
    Liebe Grüße
    Rudi

  2. Wie schön sich das freie Freudentanzen vom künstlichen Themenverwurstungsbrei unterscheiden lässt. Spannende Idee, das so zu bringen! Seid beide bedankt.
    W.

  3. Genau, dafür hat die künstliche Intelligenz gereicht. „Nicht alle Unterschiede sind gleich“ ein herrlicher, selbstrückbezüglicher Satz, man könnte noch hinzufügen: „Einige aber doch“, um die Paradoxie auf die Spitze zu treiben (oder auch „Einige Unterschiede sind noch viel unterschiedlicher als andere…“). Dank an Euch beide, liebe Barbara, lieber Rudi, für Text und Foto.

  4. Barbara Kuchler sagt:

    Ich habe auch das Adventskalenderthema an ChatGPT weitergegeben! (aber nicht ChatGPT’s Antworten an den Adventskalender weitergegeben.)

    Mein Eindruck war, dass es (er? sie?) beruhigenderweise diesem Thema nicht gewachsen ist. Es hält das für eine Variante von diversity (der dritte Absatz des Textes von heute ist typisch dafür), und es produziert eine Menge wohlformulierte Sätze, bei denen man auch beim zweiten Lesen nicht weiß, ob sie Sinn machen oder nicht, und das Gefühl hat, es würde einem das Hirn gegrillt werden.

  5. Barbara Kuchler sagt:

    „Nicht alle Unterschiede sind gleich“. Das ist aber ein wunderschöner Satz, egal ob den ein Mensch oder ein Bot geschrieben hat. Den sollte man sich übers Bett oder über den Schreibtisch hängen.

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