Im Bereich psychosozialer Hilfen scheint es gelegentlich Irritationen zu geben über das Verhältnis von individuellem und kollektivem Nutzen von Hilfen. In ihrem Aufsatz Toward Validating the Therapeutic Benefits of Empowerment-Oriented Social Action Groups schreibt Linda Plitt Donaldson (Foto: www.ncsss.cua.edu/), Assistenzprofessorin an der Catholic University of America in Washington, DC , dass sich KlinikerInnen manchmal schwer damit tun, Sozialdienste ins Spiel zu bringen, die im größeren Rahmen zur Veränderung beitragen könnten, während umgekehrt manche Makro-PratikerInnen sich hilflos dabei fühlten, wenn sie im Einzelkontakt therapeutische Hilfen anbieten sollten [In: Social Works with Groups 27(2/3), 2004, S.159-175]. Die Autorin untersuchte in diesem Zusammenhang Empowerment-orientierte Gruppenarbeit als eine Hilfeform, die sowohl individuellen Bedürfnissen wie den Möglichkeiten eines systemischen Wandels zugute kommen könne. Die Autorin liefert einen gut recherchierten Überblick, bezieht sich auf Selbstwirksamkeitstheorien sowie Yaloms kurative Faktoren. In ihrem Resümee konstatiert sie, dass es trotz eines ausgeprägten Plausibilitätsvorsprungs der geschilderten Hypothesen noch an empirischer Unterstützung mangele. Dies müsse noch geleistet werden. Wichtig sei, dass die Gruppenarbeit Selbstwirksamkeitsfortschritte nicht als natürliches Beiprodukt betrachte, sondern die Entwicklung von Selbstwirksamkeitserfahrungen aktiv unterstütze.
Zur Publikation von Linda P. Donaldson geht es hier
Synergie-Effekte: Individueller und kollektiver Nutzen von Empowerment-Gruppen
11. April 2009 | Keine Kommentare