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Sprache und Denken

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Lera Boroditsky ist ist Assistenzprofessorin für Psychologie, Neurowissenschaften und Symbolsysteme an der Stanford University. Auf ihrer website sind spannende Aufsätze zum Thema Sprache und Denken zu finden, u.a. auch ein Beitrag aus dem dem Band „Die Zukunftsmacher – Die Nobelpreisträger von morgen verraten, worüber sie forschen“, der von Max Brockman im S. Fischer-Verlag 2010 herausgegeben und in der SZ vorabgedruckt wurde. Auszug:„Sprecher des Englischen und Deutschen sprechen von der Zeitdauer gern als von einer Länge (zum Beispiel „Das war ein kurzes Gespräch“, „Die Besprechung dauerte nicht lange“). Im Spanischen und Griechischen spricht man von der Zeit eher als von einer Menge und benutzt dazu häufiger Begriffe wie „viel“, „groߓ und „klein“ an Stelle von „kurz“ oder „lang“. Unsere Untersuchungen an solchen grundlegenden kognitiven Fähigkeiten wie der Abschätzung von Zeiträumen zeigt, dass Sprecher verschiedener Sprachen sich tatsächlich so unterscheiden, wie man es aufgrund der Metaphorik in ihrer Sprache vorhersagen würde. In einem Versuch, in dem die Zeitdauer abgeschätzt werden soll, lassen sich Sprecher des Englischen beispielsweise leichter durch Längeninformationen verwirren: Sie schätzen, dass eine längere Linie auch längere Zeit auf dem Bildschirm zu sehen war; Sprecher des Griechischen lassen sich eher durch Mengenangaben verwirren und schätzen, dass ein voller Behälter länger gezeigt wurde“
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