Der Vorsitzende der FDP, Guido Graf Westerwelle, konnte gestern auf der Bundespressekonferenz seine Vorwürfe an die Hartz IV-Empfänger mit aktuellem Bildmaterial untermauern und verwahrte sich gegen Vorwürfe, mit seiner Aussage, wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspreche, lade zu spätrömischer Dekadenz ein, an der Wirklichkeit vorbeigegangen zu sein. Alle Aussagen zum Sozialschmarotzertum seien gründlich recherchiert, wie das präsentierte Foto beweise. Bei der Aufnahme handele es sich um eine typische Hartz-IV-Party, wie sie derzeit vor allem in den Neuen Bundesländern in Mode gekommen seien.„Während Hartz IV-Empfänger auf Kosten der Steuerzahler staatliche Gelder auf Orgien verprassen, fragen sich unsere Leistungsträger, ob sich ihre Arbeit überhaupt noch lohnt“, betonte der Außenminister. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass schon mehrfach Top-Managern der Zutritt zu solchen Parties verweigert worden. Das sei eine„ziemlich sozialistische Entwicklung in dieser Republik“. Auf die Frage nach seinen Quellen räumte Westerwelle ein, er habe von einem ungenannt bleiben wollenden Informanten eine Daten-CD mit Fotos, Adressen und Nummern von Schweizer Konten erhalten, auf denen offenbar in großem Stil Hartz-IV Gelder angelegt worden seien. Auf der CD seien noch zahlreiche ähnliche Abbildungen zu finden und er behalte sich vor, weiteres Belastungsmaterial im zukünftigen Verlauf der Debatte zu veröffentlichen.
Spätrömische Dekadenz
18. Februar 2010 | Keine Kommentare