In einem Vortrag für den Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie und der Schweizerischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie 2009 in Genf hat Luc Ciompi, einer der großen Vertreter der Sozialpsychiatrie, eine kleine Bilanz der wichtigsten Wurzeln und Leitideen gezogen. Sozialpsychiatrie ist in den vergangenen Jahren deutlich gegenüber der biologischen Psychiatrie ins Hintertreffen geraten. Ciompi sieht dennoch eine Zukunft für sozialpsychiatrischen Denken, wenn sie sich mit der Neurobiologie zu einer Neuro-Soziopsychiatrie verbindet – was durch die zahlreichen neurobiologischen Befunde naheläge, die die Umweltabhängigkeit sowohl der neuronalen Feinstruktur des Gehirns wie auch der Aktivation oder Hemmung mancher Gene bis ins hohe Alter hinein beweisen. Ob Ciompis Optimismus berechtigt ist, bleibt abzuwarten. Der Vortrag ist im„Bulletin Psy & Psy“ der Gesellschaft erschienen und auch online zu lesen,
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SOZIALPSYCHIATRIE GESTERN, HEUTE UND MORGEN
23. Februar 2013 | Keine Kommentare