Sinn ist eine der zentralen Kategorien einer Theorie sozialer – und psychischer – Systeme. Andreas Manteufel nimmt sich der Frage des Sinns in der systemischen Therapie in einem Buchbeitrag an, den er für einen von Hilarion Petzold und Ilse Orth herausgegebenen Band über„Sinn, Sinnerfahrung, Lebenssinn in Psychologie und Psychotherapie“ verfasst hat und der ab heute in der Systemischen Bibliothek zu lesen ist:„prochen, doch in der Therapieliteratur ist dieser Begriff selten Gegenstand einer tieferen Reflexion. In der Alltagskommunikation läuft Sinn zumeist implizit mit, ohne dass darüber explizit gesprochen werden muss. Zumeist gibt es ein intuitives Verständnis darüber, dass von Sinn die Rede ist. Im therapeutischen Gespräch dagegen wird Sinn explizit gemacht, dabei aber zumeist als existentieller Mangel erlebt. Ähnlich wie das Konzept„Gesundheit“ (Simon 1995) wird auch Sinn üblicherweise erst dann zu definieren versucht, wenn er fehlt. Die Rede ist dann von„Sinnverlust“,„Sinnlosigkeit“ oder„Sinnsuche“. Schmitz (1969, 222ff.) beschreibt in seiner Gefühlsphänomenologie die Verzweiflung, die sich bei Sinnverlust einstellt, als das„leere Gefühl“. Begibt sich der Therapeut mit seinen Patienten auf die Suche nach diesem verlorenen Gut, muss er sich darüber bewusst sein, dass er eine existentielle Ebene betritt (Yalom 1989). Der vorliegende Beitrag fragt nach dem Stellenwert von Sinn und Sinnerleben in der systemischen Therapie“
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Sinn und Sinnerleben – Perspektiven der systemischen Therapie
3. Februar 2007 | Keine Kommentare