„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen, so lautet der berühmte letzte Satz des Tractatus logico-philosophicus von Ludwig Wittgenstein. Franz Hogel, Dipl.-Kommunikationsdesigner und Wittgenstein-Kenner aus Nürnberg, versucht in seinem Text, die philosophischen Paradoxien Wittgensteins, die sich aus der Selbstreferentialität seines sprachlichen Philosophierens ergeben, systemtheoretisch zu rekonstruieren und mit einen systemtheoretischen Konzept von Selbstreferentialität in Beziehung zu setzen.„Die Systemtheorie transformiert den wittgensteinschen Grundsatz, dass nicht gesagt werden könne, was sich nur zeigt, dahingehend, dass nicht zugleich gesagt werden kann, was sich zeigt. In einem nächsten Satz kann sehr wohl beschrieben (gesagt) werden, was der vorangegangene gezeigt hat. Die Sage des gegenwärtigen Satzes kann sich im Moment des Sagens wiederum nur zeigen usw. Hier kann man unschwer das Motiv der Beobachtung zweiter Ordnung, die immer auch für einen Beobachter dieser Beobachtung als Beobachtung erster Ordnung beschrieben werden kann, wiedererkennen. Oder, angelehnt an Spencer-Brown: Jede Markierung von etwas setzt eine Unterscheidung ein, die nicht zugleich, sondern erst später markiert werden kann. Was sich im Gesagten gezeigt haben mag der implizite Kontext, die ausgeblendete Unterscheidung, das unwritten cross (Spencer-Brown) , kann immer nur im Nachtrag gesagt werden. Dann stellt der Beobachter der Form fest, dass er schon immer mit dieser Form beobachtet hat“
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Sagen, Zeigen, Beobachten
8. Oktober 2008 | Keine Kommentare