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Rosmarie Welter-Enderlin: Nachruf auf Jay Haley

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Rosmarie Welter-Enderlin schreibt für systemagazin in ihrem Nachruf auf Jay Haley: „Wenn ich heute gefragt werde, wo mir der Name Haley zum ersten Mal begegnet ist, erinnere ich an seine Rolle als erster Herausgeber der Zeitschrift ,Family Process‘. Die unscheinbaren Hefte dieser inzwischen etablierten Zeitschrift – damals alle beige und billig gebunden – lagerten zuhinterst in der Bibliothek der Abteilung für Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften an der University of Michigan in Ann Arbor. Sie wurden – als frische Alternative zu den gängigen orthodoxen Psychotherapiemodellen – zum Geheimtip unter uns Studierenden. Die Editorials von Jay Haley waren jedesmal ein Lesegenuss. Er scheute sich zum Beispiel nicht, die sogenannte wissenschaftliche Psychologie mit ihrem Anspruch, 70% Theorie und 30% Praxis zu unterrichten, an der Wirklichkeit ihrer fehlenden Praxisnähe und Fallarbeit zu messen. So etwas konnte in der Kürze und Knappheit seiner Aussagen zynisch wirken, aber weil Jay immer bereit war zu diskutieren – zum Beispiel über die praktischen Folgen sogenannter Wissenschaftlichkeit in der Therapie -, liebten wir seinen Mut. … Jay war mein wichtigster und herausfordernster Lehrmeister. Ich vermisse ihn“
Zum vollständigen Nachruf…

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