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Rhetorik der Exklusion

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Sina Farzin arbeitet als Soziologin an der Fernuniversität Hagen und hat ihre Promotion über die Rhetorik der Exklusion und Inklusion in der Systemtheorie verfasst, die im transcript-Verlag 2006 erschienen ist. Im aktuellen Heft von„Soziale Systeme“ ist ein Beitrag zum gleichen Thema erschienen, der auch online gelesen werden kann. Ihr Ausgangspunkt ist dabei ihr Befund der theoretischen Unterbestimmung des Exklusionsbegriffs in der Soziologie:„Während ich die Diagnose des Theoriedefizits der Exklusionsdebatte in der folgenden Argumentation teile, werden die Ursachen hierfür jenseits der diskursiven Vorgeschichte des Begriffs gesehen. Vielmehr nehme ich an, dass eine stringente Konzeptualisierung von Exklusion theorieintern auf Widerstände auflaufen muss, da sie die Frage nach der Grenze des Sozialen aufwirft. Am Beispiel des systemtheoretischen Exklusionsbegriffs wird mit Hilfe einer rhetorischen Analyse aufgezeigt, wie das Sprechen über soziale Exklusion von den grundlegenden systemtheoretischen Metaphern des Beobachters und der Grenze geformt wird und zugleich den Rahmen der herkömmlichen theoretischen Begriffsbildung verlässt. Vielmehr vollzieht sich eine Irritation der theoretischen Sprachroutine durch den Einsatz von Metaphern und Exempla zur Beschreibung von Exklusionsphänomenen, die eine Öffnung der Theorie für systematisch ausgeschlossene Wissensbestände ermöglicht, wie am Beispiel der Grenzmetaphorik gezeigt wird“ Den scharfsinnigen Aufsatz zu lesen ist ein Vergnügen, denn eröffnet mit seiner Fokussierung auf die rhetorische Dimension im Werk von Niklas Luhmann vielfältige Perspektiven auf die zugrundeliegende Dynamik seiner Theoriebildung, die auch von allgemeinem Interesse für den systemtheoretischen Diskurs ist.
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