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Qualitative Forschung in der systemischen Therapie

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Betrachtet man die gegenwärtigen (und sicherlich gerechtfertigten) Bemühungen der systemischen Verbände um die sogenannte wissenschaftliche Anerkennung (durch den sogenannten wissenschaftlichen Beirat), die offenbar nicht anders als durch Zusammenstellungen von quantitativen outcome-Studien zu bekommen ist, muss man feststellen, dass die qualitative Forschung in der systemischen Therapie leider immer mehr ins Hintertreffen gerät. Nun ist gegen outcome-Studien nicht viel zu sagen, allerdings zeigt ein genauerer Blick doch auch, wie sehr die dem Design dieser Studien, ihren Fragestellungen und andere dieser Art der Psychotherapieforschung zugrundeliegenden Wirklichkeitskonstruktionen mehr oder weniger unhinterfragt übernommen, jedenfalls nicht mehr systematisch beobachtet werden. Damit geht aber ein zentrales Qualitätsmerkmal systemischer Theorie und Praxis verloren. In der Systemischen Bibliothek finden Sie einen Beitrag von Bruno Hildenbrand aus dem Jahre 1998 (System Familie), der deutlich macht, dass Forschung auch anders gehen kann, ohne des Etiketts„wissenschaftlich“ verlustig zu gehen. Im abstract heißt es:„Die systemische Therapieforschung leidet daran, dass die hier vorherrschende Methodologie weder der systemischen Therapietheorie noch deren Gegenstand, der therapeutischen Situation, gerecht wird. Vorgeschlagen wird die Bevorzugung qualitativer Forschungsverfahren, darunter insbesondere der fallrekonstruktive Ansatz. Dieser bietet eine Anschlussmöglichkeit an die Erfahrungen von Praktikerinnen und Praktikern und leistet so auch einen Beitrag zur Überwindung der Kluft zwischen Forschung und Praxis“
Zur Systemischen Bibliothek…

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