Michael Wirsching, Ärztlicher Direktor der Abteilung für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie, hat in der populären Reihe C.H. Beck Wissen bereits zwei Einführungsbücher veröffentlicht, eines über Psychotherapie, das andere über Paar- und Familientherapie . Das vorliegende Büchlein über Psychosomatische Medizin ist ebenso wie die anderen dem Versuch verpflichtet, auf 118 Seiten einem breiten Publikum Konzepte, Krankheitsbilder und Therapien in Bezug auf das Problem psychosomatischer Erkrankungen nahezubringen, die immer noch viel zu häufig entweder nicht in ihrem psychosozialen Verursachungszusammenhang erkannt oder aber als bloße Einbildung abgetan werden. (
) Reinen Systemikern, und psychosomatisch Vorgebildeten ohnehin wird Michael Wirschings Buch nicht viel Neues bieten. Allerdings ist dies sowieso nicht das Publikum, das der Autor im Auge gehabt haben dürfte. Wirschings Herz schlägt nicht für einen spezifischen therapeutischen Ansatz, sondern für den Versuch einer pragmatischen Integration verschiedenster Konzepte, von denen alle etwas lernenswertes enthalten. Die meisten Betroffenen wären durch einen Einführungsband wie diesen ohnehin überfordert, wenn sie sich noch mit den Unterschieden und womöglich Unvereinbarkeiten verschiedener Therapieschulen auseinandersetzen müssten. Wer aber beginnt, an den rein organorientierten Diagnosen der Traditionsmedizin zu zweifeln, ist mit diesem Band bestens bedient, ohne große Voraussetzungen erfüllen zu müssen. Michael Wirschings Stärke dürfte es sein – vor dem Hintergrund seiner langjährigen klinischen Erfahrung mit einer breitgefächerten Klientel – genau diese Leserschaft zu erreichen.
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Psychosomatische Medizin
6. Oktober 2007 | Keine Kommentare