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Online-Journal für systemische Entwicklungen

PRAG/ SOMMER 1986

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DA WOLLTE ICH
UNBEDINGT HIN.

KEINE AHNUNG
WESHALB. ES WAR
EINFACH DA.

ANGEKOMMEN.
LIEF ICH DURCH
DIE ALTE STADT.

FAND DAS JÜDISCHE
VIERTEL. EHRWÜRDIGER
FRIEDHOF.

EIN HEKTAR KLEIN.
GEBEINE VON 100.000
MENSCHEN.

ALLES SCHIEN IM NEBEL.
AUßEN UND INNEN.

AM MATZEVAH VON
RABBI LÖW ENTDECKTE
ICH DEN STEIN
IN MEINER
JACKENTASCHE.
NAHM DIESEN
KURZ VOR DER
ABFAHRT ZU MIR.
OHNE ZU WISSEN
WOZU.

SAH DIE VIELEN
FREMDEN STEINE
AUF DEM GRAB.
WÜNSCHE
AUF PAPIER
DARUNTER.

SCHRIEB AUCH DIE
MEINIGEN AUF.

EIN GUTER
MENSCH WERDEN.
EINE FRAU FINDEN.
LIEBEN LERNEN.
ANKOMMEN IN
DIESER WELT.
VATER WIEDERSEHN.

BEHUTSAM
LEGTE ICH
DAS STÜCK
PAPIER
UNTER
MEINEN STEIN.
AUF DAS GRAB.

ICH HOFFTE AUF
DIE NÄCHTLICHE
KRAFT GOLEMS.

SEIN WERK
IST NOCH
NICHT
BEENDET.

(Jens Borrmann,„Dornblüthe„)

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