Geht es um die Reflexion der historischen, sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen des Familienlebens und der Paarbeziehung, gehört Reinhard Sieder zu den ganz großen Autoren deutscher Sprache. In diesem Jahr hat er ein so umfangreiches wie reichhaltiges Werk bei Klett-Cotta vorgelegt, das zwar das Familienleben getrennter Eltern und ihrer Kinder zum Thema einer qualitativen Studie macht (die anhand der intensiven Darstellung eindrucksvoller Fallbeispiele durchgeführt wird), aber darüber hinaus eine Fülle von Einsichten und zeitdiagnostischen Überlegungen bietet, die das Buch alleine schon lesenswert machen. Reinhard Sieder ist nicht nur in der Sache kompetent und bewahrt stets den Überblick, er ist auch stilistisch brilliant, so dass die Lektüre nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch Spaß macht. Wolfgang Loth merkt in seiner ausführlichen Rezension an:„Das Buch bietet eine ungewöhnlich inhaltsreiche und umfassende Wissensfülle. Doch ist es für mich mehr als eine hervorragende Materialsammlung. Dieses mehr ergibt sich für mich daraus, wie Sieder einen forscherisch-kritischen Blick und eine zugewandt-wohlwollende Haltung miteinander verbindet, eine Haltung, die mir über den Einzelfall hinauszuweisen scheint, und die das Buch, wie mir scheint, von Beginn bis zum Ende rahmt“
Zur vollständigen Rezension
Patchworks: Das Familienleben getrennter Eltern und Kinder
19. November 2008 | Keine Kommentare