In einem interessanten Economist-Article (danke an Arist von Schlippe für den Hinweis) wird der Versuch von Donald Trump kritisch analysiert, Politik und die Präsidentschaftswahlen in den USA als Familienunternehmen zu führen – und dabei zu scheitern: „And before dismissing the Trumps’ dynastic campaign as a weird aberration it is worth remembering that America is no stranger to political families. The Donald may be the first candidate to run his campaign like a family business but the Adamses, Kennedys, Rockefellers, Bushes and, of course, the Clintons have all regarded politics as a family business. Hillary Clinton is as professional as Mr Trump is slapdash. Yet there are some similarities. Mrs Clinton relies heavily on family members—not just on her husband, Bill, but also on her daughter, Chelsea. (The similarities between Chelsea and Ivanka are uncanny: they are, among other things, both in their mid-30s, and both married to men whose fathers have done time in prison). Mrs Clinton is also prey to conflicts of interest, particularly over the Clinton Foundation, which would be much more fiercely debated now if it weren’t for Mr Trump’s follies. Even if he loses the election America will not be rid of the problems that are created when families, businesses and politics“. Quelle: The Economist
27. August 2016
von Tom Levold
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Heute wäre Mara Selvini Palazzoli 100 Jahre alt geworden. Anfang der 80er Jahre waren sie und ihr Mailänder Team unglaublich berühmt und haben die Entwicklung der Familientherapie und der Systemischen Therapie nachhaltig beeinflusst. Leider ist ihr Name vielen systemischen KollegInnen, die ihre Weiterbildung erst in den vergangenen Jahren gemacht haben, kaum ein Begriff. Die Geschichte des systemischen Ansatzes ist unter Systemikern nicht sehr präsent (wenn man sie nicht selbst erlebt hat). Einen guten Einblick in die Arbeit von Mara Selvini (und ihre Biografie) bietet aber ein Portrait von Edith Zundel aus dem Jahre 1987, das als Beitrag in ihrem Buch „Leitfiguren der Psychotherapie“ im Kösel-Verlag München erschienen ist. In der Zeit gab es damals dieses Kapitel als Vorabdruck, der erfreulicherweise heute auch online zu lesen ist, 


Kann Coaching „zu Hause“ sein? Auf den ersten Blick irritiert der Titel dieses Buches, das Karin Martens-Schmid über „Beratungsräume und ihre Gestaltung im kulturell-gesellschaftlichen Kontext“ im Springer-Verlag veröffentlicht hat. Das „zu Hause-Sein” verbindet man ja zunächst einmal mit Vorstellungen von Wohnlichkeit und sich-heimisch-fühlen – und nicht mit Arbeit. Coaching als Format professioneller Beratung würde man daher schon eher dem Arbeitsraum einer Beratungspraxis zuordnen: „wo Coaching arbeitet“. In ihrer Einleitung macht die Autorin jedoch schon deutlich, dass Coaching aus gutem Grund nur in Ausnahmefällen in Besprechungsräumen von Unternehmen oder Hotels stattfindet, vorzugsweise aber in den – meist mit Liebe und Bedacht ausgestalteten – Räumlichkeiten der Coaches, die auf diese Weise gewissermaßen inszenieren, was Coaching sein soll, nämlich „eine zeitlich begrenzte professionelle Begegnung, die eine persönliche Beziehung zwischen Menschen auf Zeit ist. Damit sind sie – ähnlich der Therapie – auch intime, vertrauliche Orte” (S. 8).